
Tag des Notrufs: Warum die 112 Leben rettet
Am 11. Februar ist der „Europäische Tag des Notrufs“ – ein Datum, das bewusst gewählt wurde, um auf die einheitliche Notrufnummer 112 aufmerksam zu machen. Diese lebensrettende Nummer gilt in allen europäischen Ländern und sorgt dafür, dass in Notfällen schnell und effizient Hilfe geleistet wird. Ob medizinische Notfälle, Brände oder Unfälle – die 112 ist jederzeit gebührenfrei erreichbar. Hier erfahrt ihr alles Wichtige über den Tag des Notrufs und die Bedeutung der 112.
Wichtige Fakten zur Notrufnummer 112
Die 112 ist mehr als nur eine Telefonnummer. Hier sind die wichtigsten Informationen:
- Kostenlos: Ein Anruf bei der 112 ist immer gebührenfrei.
- Erreichbarkeit: Die Nummer funktioniert rund um die Uhr – sowohl über Festnetz als auch Mobiltelefon. Allerdings muss beim Handy eine SIM-Karte eingelegt sein.
- Vielfältige Hilfe: Die 112 verbindet euch mit Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei.
- Zentrale Leitstelle: Geschulte Mitarbeitende leiten die Notrufe und koordinieren die Einsätze.
Notruf richtig absetzen: Die W-Fragen
Ein klarer und strukturierter Notruf kann Leben retten. Wichtig sind dabei die sogenannten W-Fragen:
- Wo ist der Notfallort? (Genaue Adresse oder Standortbeschreibung)
- Was ist passiert? (Kurze Beschreibung der Situation, z. B. Unfall, Feuer, Herzstillstand)
- Wer ruft an? (Ihr Name und Ihre Telefonnummer für Rückfragen)
- Warten auf Rückfragen! (Bleiben Sie in der Leitung, bis die Leitstelle das Gespräch beendet.)
Besonders die Frage nach dem Notfallort ist entscheidend. Sollte die Verbindung abbrechen, kann zumindest ein Rettungsteam an den angegebenen Ort geschickt werden.
Wann ist ein Notruf notwendig?
Ein Notruf unter der 112 ist in folgenden Situationen immer angebracht:
- Lebensgefahr: Atemnot, Bewusstlosigkeit oder Herzstillstand.
- Starke Schmerzen: Vor allem Brustschmerzen, die in Arme oder Kiefer ausstrahlen könnten.
- Neurologische Ausfälle: Symptome eines Schlaganfalls wie Sprachstörungen oder Lähmungen.
- Schwere Verletzungen: Bei Unfällen oder Vergiftungen
Wann die 110 und wann die 112 wählen?
In Notsituationen ist schnelle Hilfe lebenswichtig – doch welche Notrufnummer ist die richtige? In Deutschland gibt es zwei zentrale gebührenfreie Notrufnummern: die 110 und die 112. Hier erfahrt ihr, wann welche Nummer gewählt werden sollte und welche Informationen im Notfall entscheidend sind.
110 – Polizei:
Die Notrufnummer 110 verbindet euch mit der Polizei. Sie wird genutzt, um Verbrechen zu melden oder Hilfe bei Unfällen ohne Personenschaden anzufordern.
112 – Rettungsdienst und Feuerwehr:
Die 112 ist für medizinische Notfälle und Brände zuständig. Wer sofortige Hilfe durch den Rettungsdienst oder die Feuerwehr benötigt, sollte die 112 wählen. Diese Nummer wird auch genutzt, wenn Verletzte oder Brandopfer am Unfallort sind.
Besonderheiten im Ausland
Innerhalb der Europäischen Union ist die 112 die einheitliche Notrufnummer. In beliebten Reiseländern wie den USA oder Kanada hingegen gilt die 911.
Tipp:
Speichert die Notrufnummern eures Reiseziels im Handy und hinterlegt sie schriftlich im Fahrzeug. So seid ihr auch unterwegs bestens vorbereitet.
Moderne Notrufsysteme
Die Rettungskette wird durch innovative Technologien ergänzt. Eine davon ist die App „Corhelper“. Hier können sich geschulte Helfer wie Pflegekräfte oder Ärzte registrieren lassen. Bei einem Notruf, der auf Wiederbelebungsmaßnahmen hinweist, alarmiert die App qualifizierte Helfer in der Nähe. Oftmals können diese schon vor dem Eintreffen des Rettungswagens mit lebensrettenden Maßnahmen beginnen.
- E-Call-Systeme:
Viele moderne Fahrzeuge sind mit dem E-Call-System ausgestattet. Dieses erkennt schwere Unfälle automatisch und setzt eigenständig einen Notruf ab, der auch den Standort des Fahrzeugs übermittelt. - Notrufsäulen:
Auf Autobahnen können Sie im Notfall auch eine Notrufsäule nutzen. - Notruf per SMS oder Fax:
Menschen mit Sprach- oder Höreinschränkungen können per SMS oder Fax einen Notruf absetzen. Die Nummern variieren je nach Bundesland und können auf den Websites der Polizeibehörden eingesehen werden.
Die Geschichte der Notrufnummer 112
Die Einführung der Notrufnummer 112 in Deutschland geht auf ein tragisches Ereignis zurück: Der achtjährige Björn Steiger starb 1969 nach einem Verkehrsunfall, weil die Rettungskräfte zu spät eintrafen. Sein Vater gründete daraufhin die Björn-Steiger-Stiftung, die sich für die Schaffung eines einheitlichen Notrufsystems einsetzte. 1973 wurde die 112 bundesweit eingeführt. Auf europäischer Ebene gibt es die Nummer seit 1991, und sie ist heute in allen EU-Ländern sowie in einigen weiteren Staaten gültig.
Bayerns Innenminister Herrmann zum Europaweiten Tag des Notrufs
Zum europaweiten Tag des Notrufs 112 am 11.2. würdigt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die herausragende Arbeit der insgesamt 25 Integrierten Leitstellen (ILS) in Bayern, die rund um die Uhr besetzt sind und alle Notrufe der 112 beantworten. "Die Disponentinnen und Disponenten in den Leitstellen spielen eine unverzichtbare Rolle in Situationen, in denen es auf schnelle und präzise Hilfe ankommt, und treffen bereits am Telefon die ersten Entscheidungen. Sie erfassen die Situation, analysieren die Dringlichkeit und alarmieren schnell die Einsatzmittel von Feuerwehr und Rettungsdienst", betonte Herrmann. "Jährlich erreichen rund 3 Millionen Notrufe in Bayern die Integrierten Leitstellen – sei es bei einem Brand, einem medizinischen Notfall oder einem anderen Unglück. Hinter jedem dieser Notrufe stehen nicht nur die unermüdlichen Einsatzkräfte vor Ort, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Integrierten Leitstellen, die in kürzester Zeit lebensrettende Maßnahmen koordinieren."
Der Minister bezeichnete die Disponentinnen und Disponenten als "Helden im Hintergrund und wahre Multitalente", die über ein ausgeprägtes medizinisches und feuerwehrtechnisches Verständnis verfügen und zudem auch in stressigen Situationen ruhig bleiben, schnell handeln und gleichzeitig Empathie für die betroffenen Menschen zeigen. "Ihre Arbeit ist von höchster Bedeutung, wenn jede Sekunde zählt. Sie sorgen, dafür, dass der Notruf 112 in Bayern ein Garant für schnelle und professionelle Hilfe ist", erklärte Herrmann. Darüber hinaus sprach der Minister auch allen Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten seinen herzlichen Dank für ihr großes Engagement aus: "Sie stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit, um ihren Mitmenschen in Notsituationen Hilfe zu leisten."
Weitere Informationen zum Notruf 112, zum richtigen Verhalten im Notfall und den Integrierten Leitstellen gibt es hier.
Schnelle und gezielte Hilfe
Ob 110 oder 112 – in Notsituationen zählt jede Sekunde. Beide Notrufnummern sind gebührenfrei und rund um die Uhr erreichbar. Wählt die 112, wenn Lebensgefahr besteht oder ein medizinischer Notfall vorliegt, und die 110, um die Polizei zu verständigen.
Mit den richtigen Angaben und einem klaren Kopf könnt ihr entscheidend dazu beitragen, dass Hilfe schnell und effizient geleistet wird. Denkt daran: Eure Sicherheit steht an erster Stelle!
ADAC Notfallpass: Schnelle Hilfe im Ernstfall
Um im Ernstfall noch schneller helfen zu können, hat der ADAC Notfallpass eine innovative Lösung geschaffen, die Rettungsmaßnahmen erheblich erleichtert.
Der ADAC Notfallpass: Ein digitales Rettungs-Tool
Der ADAC Notfallpass wurde in Zusammenarbeit mit Notärzten und Notfallsanitätern der ADAC Luftrettung entwickelt. Ziel ist es, lebensrettende Maßnahmen durch schnell verfügbare Gesundheitsdaten zu optimieren. Mitglieder und auch Nicht-Mitglieder können den digitalen Notfallpass kostenlos auf ihrem Smartphone speichern. Die Registrierung erfolgt ganz einfach hier.
Wie funktioniert der Notfallpass?
Der Pass wird in der Wallet-Funktion des Smartphones gespeichert. Rettungskräfte können im Ernstfall den QR-Code auf dem Smartphone des Verletzten scannen und erhalten dadurch direkten Zugriff auf die hinterlegten medizinischen Informationen. So können sie die Situation vor Ort schneller einschätzen und gezielte Maßnahmen einleiten.
Welche Daten lassen sich im Notfallpass speichern?
Neben den persönlichen Daten bietet der ADAC Notfallpass die Möglichkeit, folgende Informationen zu hinterlegen:
- Notfallkontakte (z. B. für die Versorgung von Angehörigen)
- Vorerkrankungen
- Allergien
- Aktuelle Medikamente
- Blutgruppe
- Informationen zu Herzschrittmachern oder Schwangerschaft
- Willenserklärungen wie Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung oder Organspendeausweis