
Streit um Surferwelle im Englischen Garten
Surfen legalisieren oder tolerieren
«Das finde ich ehrlich gesagt sehr schade, weil ich weiß, dass ganz viele Münchnerinnen und Münchner und Gäste gern dort surfen», meldete sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf Instagram zu Wort. Er habe das Finanzministerium und die für den Englischen Garten zuständige Schlösser- und Seenverwaltung angeschrieben. Seine Bitte: zu prüfen, ob die Surfwelle an der Dianabadschwelle legalisiert oder zumindest toleriert werden kann, so wie es bislang üblich war. Eine Antwort stehe noch aus.
Die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung hat mit der Aufstellung der strittigen Zaunelemente nichts zu tun. Es habe auch keine Abstimmung im Vorfeld gegeben. Und die Behörde stellte klar, dass die Elemente auf Privatgrund errichtet wurden. Sie reichten nicht in das Grundstück des Freistaats hinein.
Geheimtipp E2
Die Stelle galt lange als Geheimtipp, lockte aber immer mehr Menschen an. Bislang konnten Surferinnen und Surfer hier Anlauf nehmen und von einer Betonkante aus auf die E2-Welle springen, wie sie im Surferjargon heißt. Das neue Teilstück des Zauns reiche nun bis zu dieser Kante, beklagte der Verein Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) in einer Mitteilung. Geübte würden sich dadurch nicht abhalten lassen. Aber für die meisten sei das Surfen dort nun deutlich erschwert und auch gefährlicher geworden.
Nach Angaben der IGSM gab es zuvor wohl Unstimmigkeiten mit einer Gemeinschaft von Anwohnern. Einige hätten sich durch das Surfen gestört gefühlt, andere hätten sich daran erfreut. Die «Süddeutsche Zeitung» zitiert eine Vertreterin des städtischen Bezirksausschusses, die von Klagen über Lärm und Müll rund um die E2 berichtete. Seit zwei Jahren hätten den Bezirksausschuss aber keine Beschwerden mehr erreicht.
Nichts für Anfänger
Das Surfen im Eisbach ist inzwischen Kult, Gäste aus aller Welt probieren sie gern aus. Die IGSM nennt sie «die Krönung der sogenannten Eisbachtour». Profis warnen aber auch: Das Surfen sei hier weder leicht noch ungefährlich und deshalb nichts für Anfänger, heißt es auf der städtischen Internetseite.
Quelle: dpa
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