
Mordfall Sonja Engelbrecht
Wie bereits vielfach berichtet, verschwand die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht in der Nacht von Montag, 10.04.1995 auf Dienstag, 11.04.1995 spurlos in München. Zuletzt wurde sie gegen 02.30 Uhr von einem Begleiter lebend am Stiglmaierplatz gesehen, der sich dort von ihr verabschiedete. Dieses letzte Lebenszeichen jährt sich nun zum 30. Mal. Lange Jahre gab es keinerlei konkrete Hinweise, was mit Sonja Engelbrecht passiert ist.
Erst im Sommer 2020 konnte in einem Waldgebiet bei Kipfenberg ein menschlicher Oberschenkelknochen aufgefunden werden. Dieser konnte mittels eines DNA-Abgleichs Sonja Engelbrecht zugeordnet werden. Nach zahlreichen aufwändigen Suchmaßnahmen in der Folgezeit im betreffenden Waldgebiet gelang es schließlich Ende März 2022 den polizeilichen Einsatzkräften, ihre sterblichen Überreste in einer Felsspalte vor Ort aufzufinden.
In der weiteren Folge wurden akribische Auswertungen und Untersuchungen bei den aufgefunden Knochenteilen und sonstigen Gegenständen durchgeführt. Mittlerweile ist diese Untersuchung weitestgehend abgeschlossen. Aktuell wird von Seiten der Ermittler davon ausgegangen, dass Sonja Engelbrecht Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Es erscheint zudem äußerst wahrscheinlich, dass der Täter zumindest im Jahr 1995 einen Ortsbezug zu Kipfenberg bzw. zur Region Ingolstadt/Eichstätt hatte. Hierfür kommen beispielsweise ein Wohnort, ein Arbeitsplatz oder auch ein Urlaub in Frage.
Die Leiche war in Müllsäcke und Planen verpackt. Deren Analyse ergab, dass diese zuvor bei Bau- oder Renovierungsarbeiten verwendet worden waren. Es kann daher vermutet werden, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat renoviert oder gebaut hat oder aber auch in diesem Bereich beruflich tätig war.
Dazu konnten noch die Überreste einer Decke aufgefunden werden. Aufgrund der Ermittlungen fanden unter anderem bereits mehrfach DNA- und Befragungsaktionen in Kipfenberg statt. Bislang gingen 512 Hinweise ein und es ergaben sich 827 Ermittlungsspuren. Ein Tatverdächtiger konnte bisher noch nicht ermittelt werden.
Die Ermittlungen in dieser Sache beim Kommissariat 11 gehen weiter.
Beschreibung der Decke
2 Meter lang und 1,40 - 1,45 Meter breit; Decke in den Farben blau und schwarz; Vorder[1]und Rückseite nicht identisch, sondern farblich spiegelverkehrt gestaltet; Etikett mit Aufschrift „Acryl Velours“.
Im Rahmen der Medienberichterstattung konnte den Ermittlern eine Vergleichsdecke ausgehändigt werden. Eine entsprechende Begutachtung im Bayerischen Landeskriminalamt erbrachte das Ergebnis, dass diese Decke identisch mit der aufgefundenen Decke bei Sonja Engelbrecht ist.
Zeugenaufruf
Wer kann ergänzende Angaben zu den mitgeteilten Informationen machen? Wer hat insbesondere so eine Decke bereits einmal gesehen oder kennt jemand, der in Besitz einer solchen Decke war?
Wer hat in dem betreffenden Waldgebiet speziell im Jahr 1995 Beobachtungen machen können bzw. kennt Personen, die sich in der Vergangenheit (auch vor 1995) dort aufgehalten oder einen Bezug dorthin haben?
Personen die hierzu oder auch zu anderen Punkten des Falls „Sonja Engelbrecht“ Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem zuständigen Kommissariat 11, Tel.: 089/2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Belohnung
Ergänzend wird noch einmal darauf hingewiesen, dass für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt wurde, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt.