
Funktioniert Cola als Sonnenschutz?
Viele Mythen ranken sich um die Sonne und um die schönste Bräune. Am Ende gilt nur eines: Der richtige Sonnenschutz!
Bräunungs-Mythen
Coca Cola auf die Haut, um schneller braun zu werden? Das ist ein neuer, gefährlicher Trend aus Großbritannien! Es gibt allerdings noch jede Menge andere Tricks, mit denen man angeblich schneller den gewünschten Sommer-Teint erreicht. Doch: funktionieren die wirklich – und wie gefährlich sind sie? Wir klären die Bräunungs-Mythen!
- Macht Coca Cola wirklich braun?
Für den ersten Moment, ja. Cola enthält die schwarze Lebensmittelfarbe E150 d (die ohnehin umstritten ist) – wer also seinen Körper damit einreibt, erlangt sofort einen Bronze-Ton auf der Haut. - Coca Cola als Bräunungsbeschleuniger – ist das gesund?
Definitiv nicht! Denn Cola enthält keinen Schutz gegen die UV-Strahlen. Eher bewirkt es das Gegenteil: die Säure in Cola beschleunigt den Zersetzungsprozess der Haut. Das heißt, die Haut wird noch durchlässiger für die Sonneneinstrahlung. Wer also ohne Lichtschutzfaktor in der Sonne liegt, setzt sich unnötig einem Sonnenbrand- und damit Hautkrebsrisiko aus. - Schneller braun mit Oliven- oder Kokosöl?
Wesentlich gesünder als Coca Cola sind tatsächlich Oliven- oder Kokosöl. Die Produkte enthalten natürliche Nährstoffe, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: weder Oliven- noch Kokosöl beinhalten einen Lichtschutzfaktor! Dafür steigt die Gefahr für einen Sonnenbrand extrem. - Wird man im Schatten braun?
Ja! Im Schatten braun werden ist kein Mythos! Im Gegenteil: Im Schatten bräunen ist gesünder und garantiert eine gleichmäßigere Bräune als in der Sonne. Der einzige Nachteil: es dauert natürlich, je nach Hauttyp, wesentlich länger. - Geht bräunen im Wasser schneller?
Ja! Das Wasser, bzw. die Wasseroberfläche, reflektiert die Sonneneinstrahlung. Das heißt: doppelte Belastung für die Haut. Und es gibt noch eine zusätzliche Gefahr: aufgetragener Lichtschutzfaktor, wie Sonnencreme, wird im Wasser natürlich zusätzlich verringert. Deswegen am Besten fleißig nachcremen. Wer besonders empfindliche Haut hat, sollte sich ein T-Shirt im Wasser anziehen. - Selbstbräuner schützen
Nein, das ist ein Trugschluss! Die vom Selbstbräuner produzierte Bräune ist keine Schutzbarriere, wie sie es bei der vorgebräunten Haut sein kann, sondern nur eine chemische Reaktion in den oberen Hautschichten – Sonnenschutzmittel sind weiterhin nötig. - Dann eben Vorbräunen im Solarium
Ja, vorgebräunte Haut bietet einen geringen Schutz und verlängert die Eigenschutzzeit – allerdings ist die Strahlung im Solarium alles andere als gesund und lässt ihre Haut altern. Und wer sich zum Vorbräunen ins Solarium legt und danach noch an die Sonne, bekommt die doppelte Dosis ab. - Die Sonnencreme vom Vorjahr tuts auch
Ja, wenn die Flasche noch nicht angebrochen war und das Verfallsdatum noch nicht überschritten ist. Ansonsten kann die Wirksamkeit beeinträchtigt sein.
Die Stiftung Warentest hat Sonnenschutzmittel testet alljährlich die gängigsten Sonnenschutzmittel. Und wie immer gilt: Guter Sonnenschutz muss nicht teuer sein!
Sonnenschutz zum günstigen Preis
Vor ultravioletter Sonnenstrahlung schützen alle geprüften Produkte, die Unterschiede liegen vor allem im Preis. Schon für 1,20 Euro pro 100 ml gibt es eine gute Sonnencreme vom Discounter. Die guten Markenprodukte verlangen rund 10-mal so viel. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Untersuchung Sonnenschutzmittel.
Untersucht wurden 19 Sprays und Lotionen mit hohem Sonnenschutzfaktor (30 und 50). Fast alle bewahren die Haut optimal vor schädigender UV-Strahlung. „Die Unterschiede liegen vor allem im Preis – und der sagt nichts über die Qualität der geprüften Mittel aus“, so Isabella Eigner, Expertin der Stiftung Warentest. Die teuersten Lotionen von Biotherm, Vichy, Daylong oder Lavera zu Preisen zwischen 10 und 20 Euro pro 100 ml schützen genauso zuverlässig wie die günstigen Produkte von Aldi, Real und Rossmann für 1,20 Euro bis 1,75 Euro für die gleiche Menge.
Hohe Lichtschutzfaktoren eignen sich für die ganze Familie. Sie bieten auch Kindern angemessenen Schutz. Generell gilt: eine ausreichende Menge des Sonnenschutzmittels großflächig auftragen und regelmäßig nachcremen. Für die Angabe „Wasserfest“ gab es Punktabzug. Der Begriff ist irreführend. Wer mit Wasser in Kontakt kommt, muss nachcremen.
Tipps zum Auftragen von Sonnencreme:
- Am besten schon vor dem Gang an den Strand eincremen!
- Großflächig und großzügig auftragen! Nur dann wirken Sonnenschutzprodukte.
- Auch dicht gewebte und dunkle Kleidung kann die Haut vor UV-Strahlung schützen.
Sara Waldau von der Stiftung Warentest, wie viel muss ich auftragen? Reicht ein leichter Film oder eher die halbe Packung?
Der ausführliche Test erschien in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und ist auch online unter
www.test.de/sonnenschutz abrufbar.