
Gil Ofarim: Video war «der größte Fehler meines Lebens»
Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. Der Musiker hatte erzählt, dass ein Hotelmitarbeiter ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken.
Ofarim: «Damit war ich öffentlich erledigt»
Ofarim erstattete später Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Ein Gutachten zu den Videoaufnahmen legte nahe, dass die Kette gar nicht sichtbar war, als Ofarim im Hotel einchecken wollte. «Damit war ich öffentlich erledigt», sagte Ofarim dem «Stern».
Vor dem Landgericht Leipzig gestand Ofarim, der Sohn des 2018 gestorbenen 60er-Jahre-Stars Abi Ofarim, schließlich in knappen Sätzen und entschuldigte sich. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Musiker musste als Auflage einen Geldbetrag von 10.000 Euro zahlen.
«Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen»
«Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen», sagte er dem «Stern». Seine Anwälte hätten aber auf ihn eingeredet, die Sätze zu sagen, damit das Verfahren gegen ihn eingestellt wird. «Ich habe die Schuld auf mich genommen, um dem ein Ende zu setzen», sagte er im RTL-Interview.
«Es war Teil der Verfahrensabsprache, dass Gil Verantwortung übernimmt und es ist häufig von taktischen Erwägungen geleitet, sich für eine Einstellung des Verfahrens zu entscheiden», sagte sein Anwalt Alexander Stevens der Deutschen Presse-Agentur.
Heute lebt Ofarim nach Angaben des «Stern», der ihn daheim besucht hat, mit seiner Verlobten in einer Wohnung in einer schwäbischen Kleinstadt. Seine Wohnung in München habe er aufgegeben, weil er sich die Miete nicht mehr leisten konnte, nachdem Auftritte und Engagements nach dem Skandal geplatzt waren.
Konzert in Bochum geplant
«Ich will einfach wieder auftreten dürfen, damit ich mir eine Wohnung in München bei meinen Kindern leisten kann», sagte er dem «Stern». Er hat inzwischen eine neue Single mit dem Titel «Korrektur der Zeit»herausgebracht und plant für den 17. April sein erstes Konzert in Bochum. Laut «Stern» läuft der Vorverkauf schleppend. Sein aktueller Manager habe zu dem Interview geraten, heißt es in dem Artikel auch. Aber Ofarim habe Zweifel gehabt: «Ich habe Angst, dass ich alles noch schlimmer mache, als es schon ist.»
Quelle: dpa
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