Aktuelles

Absturz der Germanwings-Maschine

Updates vom 2. April 2015:

  • Die Ermittler haben nun auch den Flugdatenschreiber mit den technischen Daten der abgestürzten Maschine in den Alpen gefunden. Das teilte Brice Robin, der Staatsanwalt von Marseille, mit. Der Stimmrekorder war bereits kurz nach dem Absturz am Dienstag vergangener Woche gefunden und ausgewertet worden.
  • Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf teilte mit, dass die Auswertungen der Computer des Co-Piloten ergeben hatten, dass dieser im Internet nach Informationen über Möglichkeiten zur Selbsttötung gesucht hatte sowie sich technische Unterlagen zu den Sicherheitsmechanismen der Cockpittüren beschafft habe.

Updates vom 1. April 2015:

  • Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Sprecher Thomas Winkelmann besuchten heute die Gedenkstätte am Absturzort. In einem kurzen Statement drückten Sie noch einmal ihre tiefe Trauer und auch ihren Dank an die Helfer vor Ort aus. Zu den Gerüchten,  dass der Arbeitgeber über die Erkrankung des Co-Piloten Bescheid wusste, wollten Sie sich nicht äußern.
  • Laut einigen Medienberichten soll es ein Video aus dem Cockpit geben, dass die Sekunden vor dem Absturz wiedergibt. Die Polizei vor Ort in Seyne bestreitet dies jedoch.

Updates vom 31.3.2015:

  • Patricia Willaert, die Präfektin der Region Alpes-de-Hautes-Provence, hat in einem Statement vom heutigen Tag noch einmal die Einrichtungen für die Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes hervorgehoben. Demnach sind an geschützten Orten in Seyne und Digne über 1000 Menschen beschäftigt, darunter viele Mediziner, Psychologen und Dolmetscher. Sie stehen zusammen mit dem Roten Kreuz und dem Zivilschutz Tag und Nacht für die Angehörigen zur Verfügung. Ebenso gibt es in der Region viele Freiwillige unter der Bevölkerung, die bei der Betreuung der Gäste wertvolle Hilfe leisten.
  • Zum Stand der Bergung gab die Präfektin bekannt, dass es zu den Aufgaben ihrer Behörde gehöre, die Absturzstelle zu sichern und die von der Staatsanwaltschaft angeordneten Maßnahmen durchzuführen, dazu gehöre die Bergung der sterblichen Überreste. Diese können noch nicht zur Beisetzung freigegeben werden, so lange die Untersuchungen liefen.

Updates 27.3.2015:

  • Die Staatsanwaltschaft‬ Düsseldorf‬ hat soeben offiziell bestätigt: Gefunden in der Wohnung des Co-Piloten wurden mehrere, auch aktuelle und den Tattag betreffende Krankschreibungen sowie Unterlagen über eine bestehende ärztliche Behandlung. Dies lege den Schluss nahe, dass vor dem Arbeitgeber und dem beruflichen Umfeld eine Erkrankung verheimlicht wurde. Die Staatsanwaltschaft wird nun die medizinischen Behandlungsunterlagen auswerten und dazu Vernehmungen durchführen.
  • Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat die Wohnung des Co-Piloten untersucht und dort medizinische Dokumente, die auf eine bestehende Erkrankung hinweisen, gefunden. Für den Unglückstag war er laut eines aufgefundenen, zerissenen Attestes krankgeschrieben.
  • Die deutschen Airlines führen aufgrund des Unglücks die „Zwei-Personen-Regelung“ ein. Demnach darf sich in Zukunft während des Flugs kein Pilot mehr allein im Cockpit aufhalten. Sollte einer der Piloten das Cockpit verlassen müssen, muss eine weitere Person, z.B. ein Flugbegleiter, in dieser Zeit seinen Platz einnehmen. Das Luftfahrtbundesamt bespricht heute dieses Vorgehen, dann soll die Regelung sofort umgesetzt werden. Dies betrifft Airlines wie AirBerlin, Condor und TuiFly. Andere Airlines wie Air Norwegian handeln bereits nach dieser Regel.
    Lufthansa-Chef Spohr hatte zunächst jedoch dagegen argumentiert. Er spricht von einem „tragischen Einzelfall“.

Updates 26.3.2015:

  • Lufthansa‬-Chef Carsten Spohr zeigt sich von den neuesten Erkenntnissen erschüttert. Er verweist auf die sorgfältige Auswahl von Cockpit-Personal bei Lufthansa. Über die Motive des Co-Piloten kann nur spekuliert werden, es gab keinerlei Anzeichen, er war 100% flugtauglich. Über eine Unterbrechung der Ausbildung des Co-Piloten vor mehreren Jahren und die Gründe dafür will sich Spohr nicht äußern und verweist auf die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft.
  • Verkehrsminister Alexander Dobrindt‬ erklärt in einer Stellungnahme vor der Presse, dass sowohl Experten der BFU‬ (Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung) als auch der Lufthansa an der Auswertung des Voicerecorders mitgewirkt haben. Alle Aussagen der französischen Staatsanwaltschaft bezüglich des Verhaltens des Co-Piloten werden von den Experten bestätigt.
  • Aussagen des französischen Staatsanwalts Brice Robin: „Unsere derzeitige Interpretation ist diese, dass sich der Co-Pilot hat durch bewusstes Nichtreagieren geweigert hat, den Kapitän wieder in das Cockpit zu lassen […] und auch bewusst den Sinkflug eingeleitet hat […] aus Gründen die unbekannt sind. Er hat bewusst die Zerstörung des Flugzeugs eingeleitet und verursacht.“
  • Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft in Marseille: Bestätigt wird nun, dass der Copilot allein im Cockpit der A320 war, bewusst den Sinkflug eingeleitet hat und nicht auf die Versuche des Kapitäns, zurück ins Cockpit zu gelangen, reagiert hat.
  • Große Verwirrung schafft eine Meldung der New York Times: Diese meldet, dass die Auswertung des Voicerecorders ergeben hat, dass nur ein Pilot im Cockpit war und der zweite vergeblich versucht hat, sich Einlass zu verschaffen. Diese Meldung ist jedoch noch von keiner der offiziellen Stellen bestätigt.

Updates 25.3.2015:

  • Die französische Behörde zur Flugunfalluntersuchung BEA gibt auf ihrer Pressekonferenz entgegen den Erwartungen zwar Informationen zum Unglücksort und zur Flugroute preis, jedoch noch keine Auswertungen des Voicerecorders, die sich schwierig gestaltet, die Daten sind jedoch auslesbar.
    Der Flug konnte per Radar bis kurz vor den Aufprall verfolgt werden. Zu den bereits ausgelesenen Inhalten des Voicerecorders will der Sprecher keine Angaben machen.
  • Bei der Pressekonferenz in Seyne-les-Alpes spricht zunächst Francois Hollande über die sehr schnell angelaufenen Hilfsmaßnahmen und Vorbereitungen für die Angehörigen der Opfer des Flugzeugunglücks. Er erwähnt die „menschliche Solidarität“ zwischen den betroffenen Staaten, die eine Zusammenarbeit in der Tragödie ermögliche.
    Bundeskanzlerin Merkel sowie auch der spanische Ministerpräsident Rajoy bedanken sich ausdrücklich für die von Frankreich bereitgestellten Hilfen.
    Hollande gibt bekannt, dass in Bezug auf die Auswertung des Voicerecorders noch etwas Geduld erforderlich ist, da sich die Datengewinnung durch die Beschädigung schwierig gestaltet. Vom zweiten Flugschreiber wurde bislang lediglich die Hülle gefunden.
  • Thomas Winkelmann, Germanwings‬-Chef, gibt neue Einzelheiten zu den Nationalitäten der Passagiere bekannt: Demnach sind 72 Opfer deutsche Staatsangehörige, 35 Spanier, weitere Opfer kommen aus Großbritannien, Niederlande, Kolumbien, Mexiko, Japan, Dänemark, Belgien, Israel Australien, Argentinien, Iran, USA und Venezuela. 
    Weiterhin stünde das Finden und die Betreuung von Angehörigen im Vordergrund.
  • Spekuliert wird weiterhin über den Grund, warum die Piloten in den Sinkflug gingen und keinen Notruf an die Flugüberwachung abgesetzt hat. Erste Aufklärung erwartet man von der Auswertung des Voicerecorders. Dieser befindet sich schon in Paris, die französische Untersuchungsbehörde BEA‬ wird die Untersuchung durchführen, die laut dem französischen Staatssekretär Alain Vidalies‬ sofort beginnen soll, um möglichst schnell Informationen zu erhalten.
  • Germanwings ist Sponsor der morgigen Musikveranstaltung Echo. Eine Teilnahme von Vertretern des Unternehmens an der Veranstaltung wurde nun aufgrund des Flugzeugunglücks abgesagt.
  • Die Arbeiten an der Absturzstelle sind in vollem Gange. Derzeit geht es hauptsächlich um die Sicherung des Unglücksortes, um den Rettungskräften die Bergung der Opfer zu ermöglichen. Im Vordergrund steht auch die Sicherstellung des zweiten Flugdatenschreibers.
  • Die Lufthansa ruft ihre Mitarbeiter um 10:53 Uhr, dem gestrigen Zeitpunkt des Unglücks, zu einer Schweigeminute auf.
  • Heute Mittag werden erste Erkenntnisse aus der Auswertung des Voicerecorders auf einer Pressekonferenz vorgestellt.
  • Der beschädigte Stimmrekorder der A320 wurde nach Paris gebracht, er kann trotz Beschädigung ausgewertet werden. Der zweite Teil des Flugschreibers der A320, der die Flugdaten aufzeichnet, ist geortet, aber noch nicht geborgen.
    Heute Mittag werden Bundeskanzlerin Merkel, Staatspräsident Hollande und der spanische Ministerpräsident Rajoy im Lagezentrum unterhalb des Absturzortes erwartet.
  • Der Flugschreiber der Maschine wurde noch am gestrigen Abend geborgen, es soll sich um den Stimmrekorder aus dem Cockpit der Maschine handeln. Er wurde zur Auswertung gebracht, soll aber beschädigt sein. Dennoch wird versucht, so schnell als möglich Informationen aus den Daten zu gewinnen.
  • Am Absturzort zeigt sich laut Bildern von Überflügen mit Hubschraubern ein Trümmerfeld, dass darauf schließen lässt, dass das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit an einer Bergflanke zerschellte.
  • Weiterhin liegen die Gründe für den Sinkflug der Maschine völlig im Unklaren.

Updates 24.3.2015:

  • Die Anzahl der Passagiere wurde von Germanwings auf 144 korrigiert, dazu 6 Crewmitglieder.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel wird morgen nach Frankreich in das Departement der Unglücksstelle reisen, in Begleitung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
  • Weitere Einzelheiten auf unserer Facebook-Seite

An Bord des Airbus A320 befanden sich laut Angaben der Fluggesellschaft 142 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Der Absturzort befindet sich zwischen Nizza und Barcelonnette in unwegsamen Gelände, ob es Opfer am Boden der Absturzstelle gab, ist noch nicht bekannt.

Gegen 11.20 Uhr verschwand die Maschine vom Radar, vor dem Absturz soll es einen massiven Sinkflug gegeben haben. Frankreichs Staatspräsident Hollande befürchtet in einer Ansprache vor der Presse, dass es keine Überlebenden gibt.

Für Angehörige:

Hotline beim Auswärtige Amt: 030 5000 3000

Germanwings-Hotline: 0800 11 33 55 77

Die Auskunfts- und Vermisstenstelle der Polizei am Münchner Flughafen hat ebenfalls den Betrieb aufgenommen. Von sofort an sei für Anfragen von Angehörigen die Telefonnummer 0800/7766350 freigeschaltet, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Dienstag in Ingolstadt mit. An die Vermisstenstelle sind mehrere Flughäfen angeschlossen. Sie soll Informationen von Angehörigen möglicher Absturzopfer sammeln und nach Möglichkeit beantworten, wie ein Polizeisprecher erklärte. Er betonte, dass die Nummer ausschließlich als Anlaufstelle für besorgte Angehörige freigeschaltet sei.

TItelbild: „GWI A319 D-AKNS“ von B767Muck – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:GWI_A319_D-AKNS.JPG#/media/File:GWI_A319_D-AKNS.JPG

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