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Die deutschen Biathleten freuen sich über den ersten Staffelpodestplatz des Winters. — © Sven Hoppe/dpaSven Hoppe/dpaBiathlon-Weltcup

Erleichterung bei Biathleten nach erstem Staffel-Podest

Philipp Nawrath heizte den zehntausenden Biathlon-Fans in der Chiemgau-Arena noch einmal ein, ehe er das erste Podest einer deutschen Männerstaffel in dieser Saison euphorisch bejubelte. Gemeinsam mit Justus Strelow, Danilo Riethmüller und Johannes Kühn musste sich der deutsche Schlussläufer beim Biathlon-Heimspiel in Ruhpolding nur den Seriensiegern aus Frankreich (6 Nachlader) und den zweitplatzierten Schweden (10) geschlagen geben. 

«Um die letzte Kurve zu kommen und zu wissen, man hat es jetzt, es reicht auf jeden Fall, das ist sehr cool», sagte Nawrath. «Es war ein super, Zeichen, dass es auch möglich ist, so starke Nationen mal anzupacken.»

Das DSV-Quartett leistete sich insgesamt 14 Nachlader und hatte nach 4 x 7,5 Kilometern 58,8 Sekunden Rückstand auf die Franzosen, die in dieser Saison weiter dominieren und alle drei Staffelrennen der Saison für sich entschieden. «Unser Leitspruch war, auch mal ganz vorn anzugreifen», berichtete Nawrath, der beim letzten Schießen die Nerven behielt und so die Norweger hinter sich ließ. «Da geht alles, wenn wir alle unsere Bestleistungen zeigen. Aber man muss es erst mal auf allen vier Stationen hinbekommen, damit wir auf das Podest kommen.»

Erleichterung und Schmerzen

Dennoch war die Erleichterung bei den Deutschen nach dem ersten Treppchen und einem schwachen Teamergebnis im Einzel groß. Während Nawrath die letzten Meter auf der Zielgeraden genießen konnte, verspürte Startläufer Strelow «Schmerz, hauptsächlich Schmerz», wie er erklärte. Als Elfter war der 28-Jährige zuvor der beste Deutsche in einem insgesamt enttäuschenden Einzel aus DSV-Sicht gewesen und im Team lieferte Strelow erneut eine ordentliche Leistung ab. 

Er musste jeweils einmal nachladen und übergab mit lediglich acht Sekunden Rückstand an Riethmüller. «Die Strecke ist relativ leicht, aber die Berge sind trotzdem steil», sagte Strelow. «Dann wird voll attackiert auf der Schlussrunde und das hat richtig, richtig wehgetan.»

«Nähmaschine» im Stehendanschlag

Riethmüller war nach dem 78. Rang zum Auftakt und sieben Strafminuten auf Wiedergutmachung aus. Er machte schnell einen Platz gut, allerdings geriet er dann im Stehendanschlag unter Druck. Mit dem letzten Nachlader konnte der 25-Jährige die Strafrunde gerade noch abwenden. «Ich war einfach nur glücklich, weil ich die Nähmaschine bekommen habe. Alles in allem bin ich auch glücklich darüber, dass ich auf Platz drei übergeben habe», sagte er.

Doch auch Kühn sorgte für Unruhe unter der Mehrheit der 16.400 Zuschauer. Der 33-Jährige schaffte es nur dank dreier Nachlader, alle fünf Scheiben bei seiner zweiten Schießeinlage abzuräumen. 

Nawrath arbeitete sich wieder einen Rang nach vorn und wehrte die Angriffe der sonst so starken Rivalen aus Norwegen um Johannes Thingnes Bö ab. Die Skandinavier mussten dreimal in die Strafrunde, hatten am Ende aber nur sieben Sekunden Rückstand auf Deutschland. 

Frauen-Staffel ohne Voigt und Tannheimer

Für die deutschen Frauen geht es am Samstag (14.20 Uhr/ARD und Eurosport) um den nächsten Podestplatz. Allerdings klagt das Team um die Gesamtweltcup-Führende Franziska Preuß über Personalprobleme. Sowohl Vanessa Voigt als auch Julia Tannheimer fehlen angeschlagen. Während die Thüringerin Voigt auch in der kommenden Woche in Antholz nicht dabei sein wird, hofft der Deutsche Skiverband, dass zumindest Tannheimer in Südtirol starten kann. In Italien findet die Generalprobe für die Weltmeisterschaft im schweizerischen Lenzerheide (12. bis 23. Februar) statt.

Quelle: dpa

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