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Zugunglück Bad Aibling Meridian — © Bei dem Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge sind acht Menschen ums Leben gekommen. Foto: P. KneffelBei dem Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge sind acht Menschen ums Leben gekommen. Foto: P. Kneffel

Zugunglück bei Bad Aibling

Aktueller Stand der Meldungen am 10. Februar, 9 Uhr:

Die Polizei rechnet nach neuesten Erkenntnissen nicht mit weiteren Todesopfern. «Es wird niemand mehr vermisst», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Mittwochvormittag. Nachdem alle Personalien abgeglichen worden seien, dürfte sich kein Opfer mehr in den beiden Zügen befinden. «Es wird keine elfte Leiche geben.» Der Sprecher war zudem optimistisch, dass alle Verletzten überleben werden. «Wir dürfen optimistisch sein.» Quelle: dpa-infocom

08:15 Uhr:

Nach dem schweren Zugunglück in Bayern hat sich die Zahl der Todesopfer auf zehn erhöht. Ein Mensch sei im Laufe des gestrigen Tages in einem Krankenhaus gestorben, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstagabend mit. Eine weitere Person werde noch in den Zugwracks vermisst - nach einigen Meldungen ist diese Person inzwischen tot geborgen.

Update 08:22 Uhr: Die Polizei Oberbayern Süd meldet per Twitter:

Bei dem Zugunglück in Bad Aibling waren am Dienstagmorgen zwei Regionalzüge auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim frontal zusammengestoßen. Wie es zu der Tragödie kommen konnte, war zunächst unklar.

Nach Angaben der Polizei wurden 18 Menschen schwer verletzt. 63 Menschen kamen mit leichten Verletzungen davon. Erst am Mittwoch soll damit begonnen werden, die Zugwracks mit schwerem Gerät zu entfernen.

https://youtu.be/Q5a7L7anNMA

Zugunglück - aktueller Stand vom 9. Februar:

Gegen 6.50 Uhr waren zwei Züge des privaten «Meridian», der von der Bayerischen Oberlandbahn betrieben wird, auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim zusammengestoßen. Hubschrauber brachten die Schwerverletzten in Krankenhäuser, während die zahlreichen Leichtverletzten in einer Sammelstelle versorgt wurden. Dabei half auch die Wasserwacht, die die Verletzten von der direkt an dem Flüsschen Mangfall gelegenen Unfallstelle an das gegenüberliegende Ufer brachte. Die Ursache für das Unglück in der Nähe des Klärwerks von Bad Aibling war zunächst unklar.

Informationen und Fakten aus der Pressekonferenz mit Verkehrsminister Dobrindt:

  • Mitarbeiter des Eisenbahnbundesamtes sind vor Ort, um Untersuchung durchzuführen.
  • In Zügen gibt es drei "Blackboxen", zwei davon sind schon gesichert.
  • "Strecke liegt in einer Kurve, so dass man davon ausgehen muss, dass Zugführer keinen Sichtkontakt hatten."
  • Auf der Strecke sind Geschwindigkeiten von bis 100 Stundenkilometern möglich.

https://youtu.be/qil6Zn54tH0

«Der Unfall ist ein Riesenschock für uns», sagte BOB-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch. «Wir tun alles, um den Reisenden, Angehörigen und Mitarbeitern zu helfen.» Auch Christian Schreyer vom Mutterkonzern Transdev sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus. «Wir sind zutiefst erschüttert und fassungslos, dass so etwas passieren konnte.» Deutsche Bahn-Chef Rüdiger Grube schloss sich den Beileidsbekundungen an.

Die 37 Kilometer lange Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim wurde nach dem Unglück komplett gesperrt. Die Züge waren in einer Kurve auf dem vier Kilometer langen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Kolbermoor und Bad Aibling-Kurpark in der Nähe des Klärwerks von Bad Aibling zusammengestoßen. Wann die Strecke wieder geöffnet wird, blieb zunächst unklar. Der Betreiber richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein.

Wie genau es zu dem schweren Unglück gekommen ist, war zunächst unklar. Bislang habe es auf der Strecke keine Störungen gegeben, erläuterte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Zudem habe es in den vergangenen Jahrzehnten «massive Verbesserungen in der Zugsicherungstechnik» gegeben, so dass mit Blick auf die Technik und die geltenden Vorschriften «ein solches Unglück, wo sich zwei gegenläufige Züge auf dem gleichen Gleis befinden, eigentlich nicht mehr vorkommen kann».

Es ist das schlimmste Zugunglück in Deutschland seit Januar 2011. Damals starben zehn Menschen, als ein Nahverkehrszug bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt mit einem Güterzug zusammenstieß. In Bayern liegt ein schlimmeres Unglück bis 1975 zurück, als bei Warngau zwei Eilzüge frontal zusammenstießen und 41 Menschen starben.


Der Betreiber der Meridian-Züge, die Bayerische Oberlandbahn hat eine Notrufnummer für Angehörige eingerichtet: 0395-43084390. Auch die Bundespolizei Oberbayern hat eine Telefon-Hotline geschalten: 08031 / 20 00.

mit Material von dpa-infocom

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