Im Freistaat würden voraussichtlich nur 1,42 Millionen Tonnen der Knolle geerntet, teilte das Landesamt für Statistik am Montag in Fürth mit. Dies wäre die zweitniedrigste Menge seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Im Vergleich zu 2014 rechnen die Fürther Statistiker mit einer um 450 000 Tonnen geringeren Kartoffelernte in Bayern. Diese Berechnung decke sich mit den Erwartungen der Landwirte, sagte Johann Graf vom Bayerischen Bauernverband.
«Wenn ein Produkt knapp wird, steigen die Preise», erläuterte Graf. Die Landwirte müssten die Ertragsausfälle schließlich kompensieren. Dennoch bleibe die Kartoffel ein günstiges Grundnahrungsmittel. Im Vorjahr lag der Preis für ein Kilogramm vorwiegend festkochender Kartoffeln im Schnitt bei 50 Cent, derzeit liegt der Preis bei 68 Cent. Pro Kopf und Jahr verzehren die Deutschen im Schnitt 28 Kilo Kartoffeln.
Als Grund für die geringe Ernte nannte das Statistikamt die Hitzeperiode im Juli und August. Dadurch seien viele Kartoffeln vorzeitig abgereift oder hätten nur kleine Knollen gebildet.