Die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe will im NSU-Prozess nach Angaben ihres Verteidigers Mathias Grasel Angaben zu allen Anklagepunkten machen. Grasel will die Erklärung voraussichtlich in dieser Woche verlesen, womöglich bereits an diesem Dienstag. «Diese Erklärung wird sich mit allen angeklagten Punkten beschäftigen, und wir werden da auf jeden einzelnen Punkt eingehen», sagte der Verteidiger am Montag.
Konkret werde es darum gehen, was Zschäpe gewusst habe und worin sie involviert gewesen sei, erklärte Grasel. Fragen des Gerichts würden voraussichtlich nicht von Zschäpe selbst, sondern von ihm oder seinem Kollegen Herrmann Borchert beantwortet.
Er sei zu der Überzeugung gelangt, dass «Schweigen hier nicht mehr die richtige Strategie ist, sondern dringend eine Erklärung geboten ist», erklärte Grasel, der vom Oberlandesgericht erst im Juli, nach mehr als zwei Jahren Prozessdauer, zum vierten Pflichtverteidiger bestellt worden war. «Das entspricht im Übrigen auch dem ursprünglichen Wunsch von Frau Zschäpe, der bereits seit Ihrer Verhaftung im März 2011 so existierte», betonte Grasel.