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Tag des Gartens am 12. Juni 12.06.2022

Zehn Tipps für Gartenarbeit ohne Rückenschmerzen

Blumen gießen, Unkraut jäten, Beete harken – die meisten Arbeiten im Garten beanspruchen den Rücken. Zum Tag des Gartens, am 12. Juni, erklärt Orthopädie-Chefarzt Martin Thaler vom Helios Klinikum München West, wie Ihnen rückenschonendes Arbeiten im Garten gelingt!

„Bei der Gartenarbeit werden nahezu alle Muskelgruppen des Stütz- und Bewegungsapparates beansprucht. Der Rücken verrichtet dabei regelrechte Schwerstarbeit. Allein beim Umgraben wirken immense Kräfte auf die Muskulatur, Wirbelsäule, Sehnen und Bandscheiben. Die Folge sind oft ermüdungs- und andere belastungsbedingte Verspannungen oder sogar Verletzungen, die nicht unbedingt sein müssen“,

weiß Assoz. Prof. Dr. Martin Thaler, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des Endoprothetikzentrums am Helios Klinikum München West.

Damit die Arbeit im Garten zur Freude und nicht zur Last wird, rät der Experte, langsam zu starten und das Arbeitspensum stetig zu steigern – wie beim Sport. „In der Ruhe liegt die Kraft. Schließlich läuft man ja auch keine 100 Meter in Bestzeit ohne kontinuierlich gesteigertes Training“, erklärt Thaler.

Expertentipps für rückengesunde Gartenarbeit

Die folgenden Tipps von Orthopädie-Chefarzt Martin Thaler helfen Ihnen, Rückenschmerzen durch Gartenarbeit zu vermeiden:

  1. Mit dem richtigen Warm-up der Muskulatur und entsprechenden Dehnübungen vermindern Sie die Gefahr von Verspannungen, Zerrungen oder Muskelkater.
  2. Kaufen Sie ergonomische Gartengeräte und Werkzeuge. 
  3. Teilen Sie sich Ihre Arbeit gut ein und vermeiden Sie einseitige Belastungen. 
  4. Bei bereits bestehenden Knieverletzungen können Hochbeete die Arbeit erleichtern und die Knie entlasten. 
  5. Stellen Sie Blumenkübel von vornherein auf sogenannte Rollwagen, um im Herbst oder Frühling schweres Heben zu vermeiden. 
  6. Tragen Sie angemessene Kleidung: Ein verschwitzter Rücken kann schnell auskühlen und zu Verspannungen führen. 
  7. Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
  8. Kaufen Sie beispielsweise Dünger in kleineren Packungsgrößen.
  9. Machen Sie öfter mal eine Pause und genießen Sie die Natur. 
  10. Vermeiden Sie das Heben und Tragen von schweren Gegenständen. 

Was bedeutet: "Auf ergonomische Gartengeräte achten"?

„Bei der Gartenarbeit kommen oft technische Hilfsmittel wie Spaten oder Harke zum Einsatz. Der Spaten ist ein Arbeitsgerät, bei dem über einen Hebel Erde auf dem Spatenblatt bewegt wird. Arm, Schulter, Rücken bis hin zum Hüftgelenk verlängern durch die Körpereinwirkung den Hebel bei jedem Spatenstich um ein Vielfaches.“

so Thaler.

Sein Tipp: Jede Gartenarbeit solle mit einer gelenks- und muskulaturschonenden Technik ausgeübt werden. Dabei sollten Sie auch besonders auf Ihre Kraft und Ausdauer achten.

Dazu gebe es ergonomische Gartengeräte:

„Beim Kauf und vor dem Einsatz von Gartengerätschaften sollte man sich am besten im Gartencenter beraten lassen. Regelmäßige und vor allem ganzjährige körperliche Bewegung beugt zu Beginn der Gartensaison Muskelkater und Rückenbeschwerden vor,“

empfiehlt der Profi. 

Gartenarbeit mit künstlichem Knie- oder Hüftgelenk

Die Gartenarbeit ist übrigens auch mit einem künstlichen Knie- oder Hüftgelenk möglich, betont Thaler, der am Pasinger Helios Klinikum auch das Endoprothetikzentrum leitet. Bei Arbeiten am Boden könne es zudem helfen, beim Knien ein Kissen oder eine andere Unterlage zu verwenden.

Telefonaktionen des Endoprothetikzentrums München West am 21. Juni und 5. Juli

Weitere Fragen rund um Hüft- und Knieprothesen beantwortet der Chefarzt im Juni und Juli bei zwei Telefonaktionen. Am Dienstag, 21. Juni, informiert er zum Hüftgelenkersatz, zwei Wochen später, am Dienstag, 5. Juli, rund um künstliche Kniegelenke. Erreichbar ist Professor Thaler jeweils von 10 bis 16 Uhr unter der Rufnummer (089) 8892-21111.

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