21.05.2012

Zecken - Zahl der FSME-Erkrankungen gestiegen. Das sind die Risikogebiete.

22.05.2012, 00:00 Uhr

Im vergangenen Jahr erkrankten 177 Patienten in Bayern an der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung, wie die Bayerische Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen am Mittwoch in München mitteilte. Deutschlandweit waren es 423. Das sei der zweithöchste Wert seit Einführung der Meldepflicht.
Zahlen der vergangenen Jahre legen nach Angaben der Organisation bei der Zeckenaktivität einen Drei- oder Vierjahreszyklus nahe. Nach diesem Zyklus wäre auch für das Jahr 2012 wieder eine hohe Erkrankungszahl zu erwarten. Der Präsident der Gesellschaft, Nikolaus Frühwein, rief darum erneut dazu auf, sich gegen FSME impfen zu lassen. Große Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie einzelne Landkreise in Hessen, Thüringen und Sachsen gelten als Risiko-Gebiete. In Bayern war der oberpfälzische Landkreis Schwandorf mit 14 FSME-Fällen im vergangenen Jahr am stärksten betroffen.
 

FSME-Verbreitung: Bayern ist stark betroffen.
Rot markierte Gebiete sind offizielle FSME-Risikogebiete. In diesen Regionen besteht für alle Personen (Einwohner, Berufstätige oder Touristen) ein Risiko an einer FSME zu erkranken, wenn sie mit Zecken in Kontakt kommen. All diesen Personen wird eine FSME-Impfung angeraten. (Quelle: RKI Epidem. Bulletin Nr. 17, 2011) 
Rund 50 Prozent der Bayern seien geimpft, einen sicheren Impfschutz, der erst nach drei Impfungen vorhanden sei, habe aber nur ein Drittel der Bevölkerung. Vor allem Männer zeigen sich nach Angaben Frühweins impffaul. «Die Durchimpfungsrate bei den Männern (25 Prozent) ist deutlich schlechter als bei den Frauen (34 Prozent), obwohl Männer doppelt so häufig an FSME erkranken.» Langfristig müsse die österreichische Durchimpfungsrate von 90 Prozent angepeilt werden, betonte Frühwein.
Die Annahme, dass das Klima Auswirkungen auf die Aktivität der Zecken hat, bestätigte sich nach Angaben Frühweins bislang nicht. «Die Analysen der letzten Jahre zeigen, dass menschliche Aktivitäten den weitaus bedeutenderen Einfluss auf die Erkrankungszahlen haben.» Will heißen: Wenn sich die Leute häufiger und länger in der Natur aufhalten, steigt auch das Zeckenbiss-Risiko.
 
Ob Ihr Wohnort in einem sog. FSME-Risikogebiet liegt, können Sie selbst nachprüfen. Auf der Internetseite www.zecken.de einfach im Suchfelddeld Ihre Postleitzahl eingeben. Die Daten beruhen auf Erhebungen des Robert Koch Instituts.
   

dpa-infocom / ms

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