Selbst in den großen Studienmetropolen Erlangen-Nürnberg und Würzburg stehen nur wenige Studierende auf einer Warteliste für einen Wohnheimplatz, wie die örtlichen Studentenwerke mitteilten. Einzige Ausnahme sei München, wo noch Tausende auf der Suche sind.
Da nur wenige Studiengänge zum Sommersemester anfangen, sei die Lage im Frühjahr aber außerhalb der Landeshauptstadt selten dramatisch, sagte eine Sprecherin des Studentenwerks Oberfranken. Auch in der Oberpfalz und Niederbayern haben viele Studenten bereits eine Unterkunft gefunden. Sowohl privat als auch öffentlich sei hier in den letzten Jahren viel neu gebaut worden, sagte eine Sprecherin des dortigen Studentenwerks.
Einsamer Spitzenreiter der Wohnungsknappheit ist die Landeshauptstadt. Mehr als 7.500 Studentinnen und Studenten stehen dort derzeit auf der Liste für einen Wohnheimplatz, wie das Münchner Studentenwerk mitteilte. Das sei zwar ein Drittel weniger als noch im vergangenen Herbst, doch im Vergleich zu anderen Studienstädten bleibe diese Zahl enorm hoch. Unklar ist allerdings, wie viele Studenten in München tatsächlich noch auf der Suche nach einer Wohnung sind. Viele bewerben sich gar nicht erst auf einen der begehrten Wohnheimplätze, andere ständen auf der Warteliste, obwohl sie schon eine Unterkunft gefunden hätten, teilte das Münchner Studentenwerk mit.
Notunterkünfte sind in München dennoch nicht geplant. In den vergangenen Jahren hatte das Studentenwerk zu Beginn des Wintersemesters Matratzenlager in Gemeinschaftsräumen der Wohnheime eingerichtet. In anderen Bundesländern wurden für Notunterkünfte teils ungewöhnliche Orte gefunden. So wurden Studierende in Göttingen 2017 in einer Flüchtlingsunterkunft untergebracht, in Münster wurden sie im vergangenen Herbst in einer ehemaligen Kaserne einquartiert.
Ein Problem bleiben die hohen Mietpreise, nicht nur in München. Laut Studentenwerk wird es deshalb gerade in Regensburg, Landshut und Augsburg für Studenten schwieriger eine Bleibe zu finden: «Es besteht kein akuter Mangel an Wohnraum, sondern bestehender Wohnraum ist für viele Studierende einfach zu teuer.»
Große Probleme haben zudem Studenten aus dem Ausland. Weil sie nicht sofort deutsche Konten haben, sind sie oft nicht in der Lage, eine Kaution zu zahlen, sagte eine Sprecherin des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz. Vor allem wer nur für einen kurzen Zeitraum bleibe, habe es schwer, eine Wohnung zu finden.