Aber vielleicht nicht mehr lange. Biologen unterscheiden zwischen Kleinmuscheln wie Erbsen- oder Kugelmuscheln und Großmuscheln. Davon gibt es in Bayern sieben Arten, fast alle stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tiere. Die Technische Universität München (TU) hat deshalb zusammen mit dem Landesamt für Umwelt eine Koordinationsstelle in Freising eingerichtet, die sich um den Schutz der Muscheln kümmert.
Besonders kritisch ist die Situation bei der Flussperlmuschel, die nur noch im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge und in der Rhön zu finden ist. Der Grund: Flussperlmuscheln stellen besonders hohe Ansprüche an die Wasserqualität. 80.000 bis 100. 000 der etwa zehn Zentimeter großen Tiere leben derzeit noch im Freistaat. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass früher in einem einzelnen Gewässer bis zu eine Million Muscheln vorkamen. Trotz zahlreicher Schutzprojekte konnte der Bestandsrückgang der in Bayern bis zu 100 Jahre alt werdenden Flussperlmuschel nicht gestoppt werden.
Ähnlich schlecht ist es auch um die Bachmuschel bestellt. Noch bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts war sie in fast allen Flüssen und Bächen Bayerns zu Hause. Mittlerweile hat die Art mehr als 90 Prozent ihrer ursprünglichen Verbreitung verloren.