"Stammtisch" steht an einem Schild über einem Tisch in der Gaststube in einem Wirtshaus. Foto: Armin Weigel dpa/Archiv
20.06.2018

Wirtshaussterben in Bayern: Regierung beschließt Förderprogramme

Seit 2006 hat ein Viertel der Schankwirtschaften in Bayern zugemacht. Etwa 500 Gemeinden im Freistaat haben dem Dehoga zufolge kein Wirtshaus mehr.

Ab 2019 will die Staatsregierung jährlich rund dreißig Millionen Euro zusätzlich für den Tourismus ausgeben. Das Geld sei vor allem für Modernisierungen – etwa im Sanitärbereich – oder für die Schaffung von Barrierefreiheit in Wirtshäusern gedacht, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums.

Verbandspräsidentin Angela Inselkammer sieht vor allem in Gesetzesauflagen und Verordnungen den Grund, weswegen viele Gastronomen aufgeben. Auch veränderte Gewohnheiten im Alltag auf dem Land spielten eine Rolle. Wirte müssten sich in ihrem Dorf wieder unverzichtbar machen – sei es durch eine Paketabholstation, einen Mittagstisch für Senioren oder Essensauslieferung.

Der Dehoga bietet seit diesem Jahr eine sogenannte Blitzlichtberatung für Wirte an. Auf Wunsch kommt ein Berater in eine Gaststätte, verschafft sich einen Überblick und gibt dem Wirt Tipps, erklärt Isabella Hren, Geschäftsführerin der Bayern Tourist GmbH. «Wir wollen die Wirte motivieren.» Das Programm ist kostenlos für Wirtshäuser, die weniger als zwei Millionen Euro Jahresumsatz und nicht mehr als 20 Vollzeitmitarbeiter haben.


dpa-infocom

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