27.02.2019

Transrapid in München - wird Stoibers Traum doch noch wahr?

Der große Wunschtraum von Edmund Stoiber könnte doch noch wahr werden:  Die Münchner CSU will eine Magnetschwebebahn, einen neuen Transrapid von der Stadt nach Dachau.

Wie weit hergeholt ist das?

Es ist eine Vision, die gar nicht so unrealistisch ist: Die klassischen, aktuellen Verkehrsmittel werden in Zukunft nichts mehr bringen, sagt die CSU.

München soll zusammen mit Dachau und Karlsfeld eine Anbindung durch innovative Verkehrsmittel prüfen – heißt, eine Seilbahn oder eine Magnetschwebebahn zum Beispiel.

Dachau wächst rasant!

Der Raum Dachau ist eine der Boom-Regionen bei uns – und die bisherigen Pläne, eine U-Bahn nach Karlsfeld zum Beispiel, sind aus vielen Gründen gescheitert oder kaum finanzierbar, heißt es.

Ein Hersteller wäre schon da

Die Firma Bögl aus Sengenthal bei Neumarkt in der Oberpfalz baut in China (Chengdu, Provinz Sichuan) schon eine 3,5 Kilometer lange Demonstrationsstrecke, um das Magnetbahnsystem dort zulassen zu können.

Hier gibts Infos und ein Video

Hier der Original-Antrag im Stadtrat, unterzeichnet vom 2. Bürgermeister Manuel Pretzl:

Verkehrsprobleme im Münchner Nordwesten stadtübergreifend lösen – gemeinsame Machbarkeitsstudie zu innovativen Transportmitteln.

Mit den klassischen Verkehrsträgern können die steigenden Mobilitätsbedürfnisse im Großraum München perspektivisch nicht gelöst werden. Neue, innovative Transportmittel haben das Potential, insbesondere die schienengebundenen Verkehrsträger, schnell und wirtschaftlich zu ergänzen. Nach intensiver Auseinandersetzung und Evaluation der aktuell diskutierten Techniken und Konzepte sollten die theoretischen Überlegungen nun konkret, detailliert und trassen-/ortsbezogen untersucht werden. Dies ist nur gemeinsam mit allen betroffenen Kommunen und unter Einbindung der relevanten Akteure möglich!

Daher stellen wir folgenden Antrag:

Die Landeshauptstadt München möge gemeinsam mit dem Landkreis Dachau, der Großen Kreisstadt Dachau sowie der Gemeinde Karlsfeld eine Machbarkeitsstudie beauftragen, um die Möglichkeiten einer Anbindung der Stadt Dachau sowie der Gemeinde Karlsfeld an den Münchner Norden durch innovative Transportmittel (z.B. urbane Seilbahn, Neukonzeption einer Magnetschwebebahn durch das Unternehmen Bögl u.a. ) zu prüfen. Hierbei sind auch mögliche neue Mobilitätsschwerpunkte (z.B. Mobilitätsdrehscheibe Breitenau) zu berücksichtigen. Die Verwaltungen werden beauftragt, in einem gemeinsamen Projekt, insbesondere folgende Punkte gutachterlich und unter Einbindung aller relevanten Akteure, wie z.B. Freistaat und MVV, zu prüfen und den jeweiligen Gremien vorzustellen:

Begründung:

Die Mobilitätsbeziehungen zwischen dem Münchner Norden sowie dem Landkreis Dachau werden immer intensiver. Die täglichen Pendlerzahlen steigen und auch andere Verkehre (Freizeit, Wirtschaft, Zulieferung) nehmen zu. Trotz bereits realisierter und geplanter Leistungssteigerungen bei den klassischen Verkehrsträgern werden neue und zusätzliche Kapazitäten und auch neue Verbindungen benötigt. Gerade der Münchner Norden steht hier als stärkster Wachstumsraum in einem besonderen Fokus. Bisherige Überlegungen, insb. eine U-Bahn-Anbindung Karlsfelds, die Stadtumlandbahn oder die Weiterführung der Straßenbahn über Moosach hinaus, sind aus vielfältigen Gründen bisher – trotz eines allseits bestätigten grundsätzlichen Bedarfs – gescheitert, technisch schwer realisierbar oder kaum finanzierbar.

Neue, innovative Verkehrsmittel wie z.B. urbane Seilbahnen oder die weiterentwickelte Magnetschwebebahn des Unternehmens Bögl stehen inzwischen zur Verfügung und haben grundsätzlich das Potential, die bisherigen Schwierigkeiten von neuen Verbindungen zwischen Dachau/Karlsfeld und dem Münchner Norden zu überwinden. Als bevölkerungswachstumsstarke Region und mit den großen Arbeitgebern im Münchner Norden sollten entsprechende Fahrgastpotentiale bestehen bzw. auf diese Verbindungen gelenkt werden können.

Bisherige Überlegungen wurden von den genannten Kommunen eigenständig, allenfalls unter informatorischer Einbindung der Nachbarkommunen untersucht. Dieser kleinteilige Ansatz wird weder der verkehrlichen Herausforderung, noch der technischen, rechtlichen und planerischen Komplexität gerecht.

Die Prüfung neuer, innovativer Transportmittel ist daher eine wichtige Ergänzung aller „konventionellen“ Verkehrsüberlegungen.


Foto: Firma Max Bögl

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