Ein mit einem Schneepflug ausgestattetes Geländefahrzeug in München. Foto: Tobias Hase
09.01.2017

Winter sorgt weiter für Behinderungen auf Bayerns Straßen

Vielerorts im Freistaat kämpften Autofahrer am Montagmorgen mit winterlichen Straßenverhältnissen. Auf glatten Straßen kam es zu Rutschpartien, schwerere Unfälle wurden aber zunächst nicht gemeldet. Auch am Wochenende hatte es zwar vereinzelt Glätteunfälle gegeben, insgesamt hatten sich die Autofahrer nach Einschätzung der Polizei aber gut auf die schwierigen Straßenverhältnisse eingestellt.

Der Winter hat sich am Wochenende in Bayern mit strengem Frost und dichtem Schneetreiben von seiner weißen Seite gezeigt. Den bundesweiten Kälterekord der bisherigen Saison knackten in der Nacht zum Samstag gleich zwei bayerische Orte: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte minus 26 Grad sowohl im oberbayerischen Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) als auch im oberpfälzischen Schorndorf (Landkreis Cham).

Nach der arktischen Kälte konnten sich die Menschen am Sonntag vielerorts über eine dicke Schneedecke freuen. «Richtig viel Schnee gibt es vor allem am Alpenrand», sagte ein Meteorologe. In Reit im Winkl fielen allein in der Nacht 18 Zentimeter Neuschnee, in Berchtesgaden etwa 25. Und tagsüber schneite es munter weiter.

Die eisigen Temperaturen waren aber selbst eingefleischten Wintersportlern zu niedrig: Der Skibetrieb in den bayerischen Alpen verlief nur schleppend. Viele Ski- und Snowboardbegeisterte blieben daheim. «Es ist saukalt», sagte ein Sprecher der Winklmoosalm in Reit im Winkl. «Der Liftbetrieb ist mäßig, es gibt keine Wartezeiten.» Am Brauneck war nach Auskunft von Bergbahn-Geschäftsführer Peter Lorenz am Sonntag «guter Schnee» zu finden, aber nur mäßiger Betrieb. Auch im schwäbischen Oberjoch meldeten die Pisten-Chefs «Topverhältnisse». Die allermeisten Wintersportler hätten sich jedoch wegen des Ferienendes schon auf die Rückreise nach Hause gemacht.

Bayerns Autofahrer überstanden den Kälteeinbruch weitestgehend unbeschadet. Vereinzelt rutschten der Polizei zufolge Autos wegen Glätte und Schneematsch in die Gräben. «Es ist sehr winterlich – aber wir hatten bei uns nur 16 kleinere Unfälle», sagte etwa ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. In Selb (Landkreis Wunsiedel) kam ein 19-Jähriger mit seinem Wagen ins Schleudern und überschlug sich. Bei Neuburg an der Donau kippte ein mit mehreren Tonnen Paprika beladener Lastwagen auf schneeglatter Fahrbahn um. In Unterfranken krachte es laut Polizei im Spessart; überwiegend verzeichneten die Beamten Blechschäden. Auch die Polizei in Niederbayern meldete lediglich einzelne Kleinunfälle mit Leichtverletzten.

«Die Autofahrer haben sich auf den Winter eingestellt», betonte auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. 165 Staus zählte der ADAC allein am Samstag in Bayern. Zusammen waren sie 500 Kilometer lang. Dass Bayern damit im bundesweiten Vergleich Spitzenreiter war, lag nach Angaben vom Sonntag am Rückreiseverkehr aus den Weihnachtsferien, der «mit voller Wucht» eingesetzt habe.

Für die Nacht zum Montag warnte der DWD gebietsweise vor Glätte durch geringfügigen Schnee oder gefrierende Nässe auf. Tagsüber bleibe der Frost mit Ausnahme von Teilen Unterfrankens erhalten. Lang hält das Wintermärchen den Experten allerdings zufolge nicht mehr an – schon am Mittwoch soll es laut dem Wetterdienst in weiten Teilen Bayerns tauen. Dann sei auch gefährliches Blitzeis möglich.

dpa-infocom

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