Die junge Österreicherin will am Münchner Hauptbahnhof ihr Gepäck in einem Schließfach verstauen, macht die Tür es auf und findet einen prall gefüllten Geldbeutel. Er gehört einem Wiesn-Kellner.
Die Frau wendet sich an die Bundespolizei. Die zählt genau nach. Genau 3.756 Euro Bargeld, einige Dollar- und Yen-Noten. Außerdem befanden sich in der Geldbörse veschiedene Bier- und Hendl-Gutschein, ein Abrechnungsbeleg aus einem Festzelt und ein Hinweis auf den Namen des Besitzers.
So war der Eigentümer schnell gefunden. Der 37jährige Oberösterreicher hatte sich am Montagabend nach Feierabend einen Absacker genehmigt und war auf dem Heimweg in der U-Bahn eingeschlafen. Wie der Geldbeutel von der Kette seines Gürtels den Weg in das Schließfach geschafft hat, konnte sich der Mann nicht erklären. Er dankt der 19jährigen sehr herzlich.
Ohne die Rückgabe hätte er laut Bundespolizei wohl die noch verbleibenden dreizehn Wiesntage „umsonst“, sprich ohne Lohn gearbeitet.
Schon am ersten Wiesn-Samstag gab es einen ehrlichen Finder
Ein 24-Jähriger aus Pfaffenhofen an der Glonn aus dem Landkreis Dachau hatte gegen 18 Uhr auf der Wache der Bundespolizei 500 Euro in bar abgegeben. Er hatte das Geld im Auswurfschacht eines Geldautomaten im Sperrengeschoss des Münchner Hauptbahnhofes gefunden. Ein Hinweis auf einen Abheber war für ihn nicht ersichtlich. Am Sonntagmittag meldete sich eine 19-jährige Russin. Sie gab an, Geld im Automaten zurückgelassen zu haben. Dass Geld wurde zunächst von der Bundespolizei in Verwahrung behalten. In Absprache mit der Bank wurden ihr die 500 Euro am Montagmittag ausgehändigt.