10.06.2014, 14:54 Uhr
Der Verein FSME-Netzwerk riet daher am Dienstag in Nürnberg, sich impfen zu lassen. Im vergangenen Jahr gab es im Freistaat nach Angaben des Robert Koch Instituts 175 gemeldete Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Im Vorjahr waren es 90 Fälle. 2011 wurden 178 Erkrankungen gezählt.
Ob man nach einem Zeckenstich am FSME-Virus erkrankt, sei ein «Roulette», sagte der Neurologe Frank Erbguth vom Klinikum Nürnberg. Statistisch trügen zwei bis fünf Prozent der Zecken das Virus in sich. Eine Therapie gegen die Ursache der Krankheit gibt es im Gegensatz zur ebenfalls durch Zecken übertragenen Borreliose nicht. Experten empfehlen daher für Menschen in Risikogebieten wie in vielen Teilen des Freistaats eine Impfung.
Das FSME-Virus greift das Nervensystem an, befällt Gehirn, Hirnhäute und Rückenmark. In schweren Fällen können Lähmungen und extreme Schmerzen auftreten. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich. «Wer viel draußen ist, sollte sich schützen», sagte die Vorsitzende des FSME-Netzwerks, Evelyn Bachmann. Die 52-Jährige erkrankte selbst vor acht Jahren. Die Schmerzen seien damals unerträglich gewesen. «Es war ein Alptraum, wach zu bleiben.» Wie nach einem Schlaganfall habe sie vieles wieder neu lernen müssen. «Es war unklar, ob ich wieder laufen kann», sagte sie.
dpa-infocom / ak