In München ist das Stau-Niveau 2020 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 24 Prozent im Jahresdurchschnitt. Und das obwohl sowohl die Zahlen der zugelassenen Autos im Stadtgebiet, als auch die Einwohnerzahl gestiegen sind.
Im Schnitt standen die Münchner Pendler 94 Stunden jährlich im Stau. Das ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser, da waren es 131 Stunden Stau.
Der Rückgang hängt eindeutig mit den Corona-Lockdowns im Frühjahr und Winter zusammen.
Generell sorgt aber auch die Umstellung der Gesellschaft für weniger Stau. Durch Kurzarbeit, flexiblere Arbeitszeiten und Home Office sind weniger Menschen auf den Straßen unterwegs.
Die morgendliche Rush Hour in München findet nach wie vor zwischen 6 und 10 Uhr morgens statt, abends dann zwischen 15 und 19 Uhr sowie freitags zwischen 12 und 19 Uhr.
Der Tag mit dem meisten Stau im Tagesdurchschnitt war Montag, der 26. Oktober mit 49 Prozent Stau-Niveau. Wahrscheinlich war der Grund dafür ein Streik bei der MVG.
Der Tag mit dem niedrigsten Stau-Niveau im Tagesdurchschnitt war Sonntag, der 29. März mit 4 Prozent Stau-Niveau im Tagesdurchschnitt. Das war ein Sonntag während des ersten Lockdowns.
Auf diesen Straßen haben Autofahrer in 2020 die meiste Zeit liegen gelassen:
Im deutschlandweiten Ranking landet München auf Platz 7. Im Vorjahr war es noch der vierte Platz. Die Top3 sind Berlin, Hamburg und Wiesbaden. Im weltweiten Ranking landet München auf Platz 129 von über 400 gelisteten Städten. Die weltweite Top3 sind Moskau, Mumbai und Bogota
Nachdem das von TomTom ermittelte Stau-Niveau in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist, ist dieser Wert in 2020 erstmals deutlich gesunken, sowohl in Deutschland als auch weltweit.
Die Experten von TomTom gehen jedoch nicht davon aus, dass die Verkehrsbelastung weiterhin so niedrig bleibt, wenn es nicht zu einer zielgerichteten und bewussten Änderung des Fahrverhaltens kommt, die von politischen Entscheidungsträgern und Arbeitgebern unterstützt wird.
„Obwohl das Verkehrsaufkommen im Jahr 2020 geringer war, können wir hier noch nicht von einer Trendwende sprechen. Wir werden in den nächsten Monaten erleben, dass das Verkehrsaufkommen wieder zunehmen wird. Menschen werden wieder in die Arbeit fahren und zu alten Routinen zurückkehren. Deshalb ist genau jetzt die richtige Zeit für Stadtplaner, politische Entscheidungsträger und Arbeitgeber eine Bestandsaufnahme zu machen, welche Maßnahmen sie ergreifen werden, um die Straßen in Zukunft zu entlasten.“
Ralf-Peter Schäfer, VP of Traffic Information bei TomTom
Hier gibt es das vollständige Ranking sowie interaktive Infografiken.