31.01.2018

Warnstreik: Bei MAN ruht die Arbeit seit Mitternacht

Seit Mitternacht ruhe die Produktion im MAN-Stammwerk vollständig, teilte der Münchner IG-Metall-Chef Horst Lischka am frühen Mittwochmorgen mit.

«Die Streiktore sind besetzt, die Zelte aufgebaut. Bisher haben wir eine hundertprozentige Beteiligung der Beschäftigten an den Streiks», sagte Lischka. Um 8.00 will er gemeinsam mit MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris zu den Streikenden sprechen.

Die IG Metall hat im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie am Mittwoch in zehn bayerischen Betrieben zu 24-Stunden-Warnstreiks aufgerufen. Neben MAN soll der Autozulieferer ZF in Passau und Linde in Aschaffenburg bestreikt werden. Am Donnerstag und Freitag sollen die Arbeitsniederlegungen auf weitere Betriebe ausgeweitet werden.

Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler kündigte an, die ganztägigen Warnstreiks am Donnerstag und Freitag auszuweiten. Erst von Samstag an sei die IG Metall dann wieder zu Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern bereit, sagte ein Sprecher. Parallel dazu werde aber in ganz Deutschland eine Urabstimmung über unbefristete flächendeckende Streiks vorbereitet.

Die IG Metall fordert für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland zum einen 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate Laufzeit, zum anderen das Recht für jeden Beschäftigten, seine Arbeitszeit von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu verkürzen – bei teilweisem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen einen Lohnausgleich entscheiden ab und haben bei 27 Monaten fast 7 Prozent mehr Lohn angeboten – aufs Jahr gerechnet also rund 3 Prozent.

dpa-infocom

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