31.08.2011

Vorfreude im SOS-Kinderdorf Ammersee

01.09.11, 08:00 Uhr 

„Ich habe jeden Tag dem Bagger zugeschaut. Mein Bruder hat immer gesagt, das ist nur was für Jungs. Aber ich wollte doch wissen, wann der endlich fertig ist", plappert die kleine Lisa ganz aufgeregt. Sie kann es kaum erwarten, dass das SOS-Kinderdorf Ammersee mit dem "Haus Mosaik" wieder einen Dorfmittelpunkt bekommt. Die Räume, die bisher für Begegnungen, Spiel, Spaß und verschiedene Therapien genutzt wurden, sind sanierungsbedürftig und schlichtweg zu klein geworden, um die steigende Zahl von großen und kleinen Dorfbewohnern aufnehmen zu können.

Schirmherren des neuen Gemeinschaftshauses, das ab Oktober den Kindern und Jugendlichen ein buntes Mosaik an Möglichkeiten bietet, sind Schauspielerin Uschi Glas und Dießens Bürgermeister Herbert Kirsch.

Spielerisches Training braucht Platz

Im Untergeschoss arbeitet die Heilpädagogin Nicole Mathauser: „Viele Kinder, die ich betreue, haben sprachliche und motorische Schwierigkeiten. Sie haben Probleme mit der Wahrnehmung, mit Denkprozessen, aber auch dem Sozialverhalten", erklärt die 30-Jährige. „Um das alles spielerisch trainieren zu können, ist natürlich Platz nötig, sei es für die Kletterwand, den Kriechtunnel, Balanceübungen oder Ballspiele. Das Untergeschoss des Haus Mosaik ist ideal dafür. Das erleichtert die Arbeit für mich und die Kinder ungemein."

 

Freunde treffen und die Freizeit genießen
Nicht nur die Kleinen profitieren vom „Haus Mosaik". Auch der 16-jährige Bassitou fiebert der Eröffnung entgegen. „Meine Freunde haben mich bisher eher selten hier im SOS-Kinderdorf besucht. Ich hätte sie zwar einladen können", betont er, „aber mein Freund Matteo hat ein eigenes Zimmer und wohnt ganz nah am Fußballplatz. Das ist irgendwie cooler." Künftig soll sich das ändern. Der Außenbereich des neuen Gemeinschaftshauses ist groß genug, um sich zu treffen, Fußball zu spielen und sich wohlzufühlen. Außerdem warten spannende und lustige Kino- und Theaterabende auf die Bewohner des SOS-Kinderdorfs und die Nachbarn aus Dießen.

SOS-Kinderdorf in der Region verwurzelt
Bei der Dießener Nachbarschaft ist das SOS-Kinderdorf wohlbekannt. Schließlich öffnete es bereits 1957 seine Türen – als erstes Kinderdorf in Deutschland. Hermann Gmeiner, der Gründer von SOS-Kinderdorf, legte selbst den Grundstein dafür. Heute leben in Dießen rund 60 Kinder und Jugendliche, die aus verschiedensten Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Dazu gibt es ein Netzwerk an Angeboten für die Kinder, Jugendlichen und Familien aus der Nachbarschaft. 100 Kinder aus Dießen und Umgebung werden vom ersten bis zum zwölften Lebensjahr in der Krippe, im Kindergarten und Hort der Hermann-Gmeiner-Kindertagesstätte betreut.

Weitere Informationen über die Angebote des „Haus Mosaik" gibt es hier

Spendenkonto:

 

 

ak/ms

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