Enten fliegen über ein Naturschutzgebiet über Schilf. Foto: Felix Kästle/Archiv
15.11.2016

Vogelgrippe weitet sich aus: Chiemsee-Region betroffen

Die Vogelgrippe in Bayern weitet sich aus, denn nun gibt es auch Verdachtsfälle  rund um den Chiemsee. Betroffen sind die Landkreise Traunstein und Rosenheim, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitteilte.  Am Chiemsee seien zehn tote Wasservögel gefunden worden, sagte Roman Schneider vom Landratsamt in Traunstein am Dienstag. Ein Schnelltest sei positiv gewesen.

Die Proben wurden an das Friedrich-Loeffler-Institut geschickt. Dort soll untersucht werden, ob die Wildtiere die hochansteckende Variante vom Typ H5N8 der Geflügelpest hatten. «Mit einem Ergebnis rechnen wir am Mittwoch», erläuterte Schneider. Erst danach will die Behörde über weitere Maßnahmen entscheiden. Infrage kommen eine Sperrzone im Umkreis von drei Kilometern um die Fundorte der toten Vögel und eine Stallpflicht für Geflügelhalter.

Die Vogelgrippe grassiert in Bayern bereits am Bodensee und Ammersee. Bei acht bisher nachgewiesenen Fällen handelt es sich nach Angaben des LGL um die hochansteckende Variante vom Typ H5N8. Die Behörden baten die Bürger in ihren Landkreisen, tote Tiere umgehend beim Veterinäramt zu melden und die Kadaver nicht zu berühren. Zudem sollten Haustiere in Ufernähe möglichst nicht frei herumlaufen.

Der in mehreren europäischen Ländern nachgewiesene H5N8-Erreger kam vermutlich über Zugvögel aus Russland nach Mitteleuropa. Er gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine Bedrohung für Hausgeflügel.


dpa-infocom

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