Grasel sagte auf Anfrage, er werde zum nächsten Prozesstermin «vor Ort» sein.
Mit seiner Entscheidung, Grasel zu berufen, reagierte das Gericht auf die schon seit langem anhaltende Vertrauenskrise zwischen Zschäpe und ihren bisherigen Anwälten. Seine Entscheidung traf der Senat auf eigene Initiative, Zschäpe hatte keinen Antrag auf einen vierten Verteidiger gestellt. Sie muss sich im NSU-Prozess wegen der zehn Morde des «Nationalsozialistischen Untergrunds» verantworten.
Als Zeuge ist der Sänger einer früheren Neonazi-Band aus Jena geladen. Er kannte Zschäpe und ihre beiden Gesinnungsgenossen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt aus der Zeit Mitte und Ende der 1990er Jahre, wie aus einer Polizeivernehmung in den Prozessakten hervorgeht. Das Gericht will zudem einen Kriminalbeamten vernehmen, der 1997 Material über Mundlos und Böhnhardt gesammelt und ihre rechtsextremen Aktivitäten aufgelistet hatte.