Seit dem 1. Juli 2012 müssen die in der Europäischen Union vorverpackten Biolebensmittel verpflichtend mit dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet werden. Neben der Angabe der Code-Nummer der Öko-Kontrollstelle ist bei der Verwendung des EU-Bio-Logos auch die Herkunftsangabe der Zutaten erforderlich: EU-Landwirtschaft, Nicht-EU-Landwirtschaft, EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft oder auch die alleinige Angabe des Herkunftslandes, wenn alle Zutaten aus diesem kommen.
Hersteller von Biolebensmitteln können zusätzlich zu dem EU-Bio-Logo auch weiterhin das deutsche Bio-Siegel und Zeichen der privaten Öko-Anbauverbände in der Kennzeichnung verwenden.
Um dem Verbraucher den Überblick der unterschiedlichen Öko-Kennzeichen zu erleichtern, wurde 2001 das staatlich anerkannte deutsche Biosiegel ins Leben gerufen.
Der ökologische Landbau setzt hohe Maßstäbe an die Nachhaltigkeit, Schonung der Ressourcen und der Umwelt. Die Futter- und Nährstoffgrundlage soll der eigene Betrieb sein, somit wird möglichst ein geschlossener Nährstoffkreislauf entstehen.
Mit dem Bio-Siegel dürfen nur Lebensmittel gekennzeichnet werden, welche nach den EU-Rechtsvorschriften Landbau produzieren und daraufhin kontrolliert wurden. Das deutsche Bio-Siegel wird im Gegensatz zu dem verpflichtenden EU-Bio-Siegel auf freiwilliger Basis von den Erzeugern und Herstellern genutzt.
Zurzeit nutzen 4.794 Unternehmen das nationale staatliche Bio-Siegel auf 74.737 Produkten. (Stand: 30. September 2016).
Seit Dezember 2015 gibt es ein blaues Bio-Siegel, das nicht nur Bio-Qualität verspricht, sondern auch regionale Herkunft gewährleistet: Das bayerische Bio-Siegel bekommen nur Produkte, die nach höchsten ökologischen Standards (etwa auf dem Niveau von Demeter oder Bioland) produziert und zu 100 Prozent in Bayern hergestellt und verarbeitet wurden. Lange Transportwege sind somit ausgeschlossen.
Bio-Bauern, die ihre Produkte mit dem bayerischen Bio-Siegel auszeichnen, müssen über die EG-VO hinaus strenge Richtlinien einhalten: Beispielsweise muss das Grundfutter für Kühe größtenteils aus Grünfutter bestehen, es müssen organische Düngemittel verwendet werden und es darf nur eine festgelegte Anzahl von Tieren maximal auf einem Hektar Fläche gehalten werden. Alle Produkte werden einer dreistufigen Kontrolle unterzogen, bevor sie das bayerische Bio-Siegel erhalten. Nahrungsmittel mit dem blauen Bio-Siegel können im Lebensmitteleinzelhandel, in Bioläden und im Naturkostfachhandel erworben werden.
Mehr Informationen zum bayerischen Bio-Siegel
Wer sich für Bioland entscheidet, sagt gleichzeitig nein zu Gentechnik, Massentierhaltung, chemisch-synthetischen Düngern und Pestiziden. Denn die Bioland-Bäuerinnen und Bauern und ihre Partner aus Lebensmittelhandwerk und -herstellung wirtschaften nach strengen Richtlinien. Diese gehen weit über den gesetzlichen Mindeststandard für Bio-Lebensmittel hinaus.
Für Bioland-Mitglieder gelten spezielle Richtlinien für die verschiedenen Produktgruppen wie Brot und Backwaren, Molkereiprodukte, Getreideerzeugnisse, Fleisch und Fleischerzeugnisse. Diese strengen Vorgaben zur Herstellung von Bioland-Produkten garantieren die schonende Verarbeitung hochwertiger Rohstoffe zu qualitativ wertvollen Lebensmitteln.
Demeter steht für Produkte der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise. Diese älteste ökologische Form der Landbewirtschaftung geht auf Impulse von Rudolf Steiner zurück, der Anfang des 20. Jahrhunderts auch Waldorfpädagogik und anthroposophische Heilweise initiierte.
In Deutschland wirtschaften rund 1.500 Landwirte mit über 70.000 Hektar Fläche biologisch-dynamisch. Zum Demeter e. V. gehören zudem etwa 420 Demeter-Hersteller und -Verarbeiter sowie rund 250 Vertragspartner aus dem Naturkost- und Reformwaren-Großhandel. Mehr als 500 Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP) in Deutschland engagieren sich besonders für biodynamische Qualität.
Mehr Informationen zu den Demeter-Richtlinien und zu Demeter-Betrieben in Bayern
Biokreis bildet seit 1979 ein Netzwerk aus 1.000 Landwirten, 120 Verarbeitern und 200 Verbrauchern und gestaltet gemeinsam kreativ und konsequent ökologischen Landbau.
Landwirte und Verarbeiter arbeiten in überschaubaren Regionen zusammen. Die meisten Mitglieder leben und arbeiten in Bayern, Nordrhein-Westfalen und in der Mitte Deutschlands.
Als Basis für die Biokreis-Richtlinien dienen die Basisverordnung EG-VO 834/2007 und deren Durchführungsvorschriften EG-VO 889/2008 mit ihren Folgeverordnungen in der jeweils gültigen Fassung. Die verbandseigenen Richtlinien gehen jedoch in vielen Punktenüber den gesetzlichen Standard hinaus. Damit die Richtlinien stets praktikabel bleiben, arbeitet Biokreis mit Landwirten und Biokreis-Beratern an einer ständigen Weiterentwicklung. Die Biokreis-Richtlinien erfüllen auch die Vorgaben der Verbände BioSuisse (Schweiz) und soil association (England).
Naturland ist den ganzheitlichen Prinzipien einer nachhaltigen Wirtschaftsweise verpflichtet und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von Mensch und Umwelt.
Die Entwicklung von Richtlinien und ihre Umsetzung in die Praxis ist das Herzstück der Arbeit eines ökologischen Anbauverbandes. Im Zentrum aller Naturland-Richtlinien steht ein ganzheitlicher Ansatz, nachhaltiges Wirtschaften, praktizierter Natur- und Klimaschutz, Sicherung und Erhalt von Boden, Luft und Wasser sowie der Schutz des Verbrauchers.
Naturland Richtlinien decken dabei auch Bereiche ab, die in der ›EG-Öko-Verordnung nicht geregelt sind, wie z.B. die ökologische Waldnutzung, Textil- und Kosmetika-Herstellung oder auch soziale Aspekte über die Sozialrichtlinien.
Mehr Informationen zu Naturland
Der Grundgedanke des Anbauverbands Gäa e.V. ist, die Vielfalt der „Urmutter Erde“ zu schützen. Daher wird in Gäa-zertifizierten Betrieben auf Technologien wie Gentechnik verzichtet. Es gelten strenge Richtlinien, die weit über EU-Bio-Richtlinien hinausgehen und zudem Auflagen zum Naturschutz und zu sozialen Kriterien beinhalten. In Bereichen wie Pflanzenbau, Tierhaltung, Ressourcen- und Umweltschutz werden höchste Standards eingehalten.
Zum Gäa-Verband gehören bundesweit zurzeit Bauernbetriebe mit insgesamt 35.000 Hektar Anbaufläche sowie zahlreiche Verarbeitungs- und Handelsunternehmen und viele kleine Gartenbaubetriebe.
Mehr Informationen zu Gäa e.V.
Auf den jeweiligen Seiten der Biosiegel finden Sie vergleichende Listen zu den geltenden EU-Normen.
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Gerne können Sie uns unter aktion@radioarabella.de auf weitere Bio-Siegel hinweisen.