Wie bereits berichtet überwältigte ein bislang unbekannter Täter am Mittwoch, 10.06.2015, gegen 07.30 Uhr, eine 46-jährige Deutsche an deren Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus in Ottobrunn bei München. Im Anschluss bedrohte er die Wohnungsinhaberin sowie ihren 12-jährigen Sohn mit einer Pistole.
Während der Sohn gefesselt in der Wohnung zurückblieb, fuhr der Täter mit dem Auto der 46-Jährigen in deren Beisein Richtung München und hielt auf dem Parkplatz eines Lebensmitteldiscounters in der Westendstraße. Nach dem Aussteigen konnte sich die am Arm festgehaltene Frau losreißen und um Hilfe rufen. Der Täter flüchtete daraufhin. Da er hierbei das Magazin seiner Waffe verlor, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Softairpistole gehandelt hat.
Zeugen verständigten daraufhin die Polizei, die die Frau am Parkplatz sowie den Sohn in der Wohnung antreffen konnte. Beide bedurften keiner ärztlichen Behandlung.
Der Täter hinterließ in der Wohnung ein Schreiben, in dem er mehrere Millionen Euro für die Freilassung der 46-Jährigen forderte.
Der Täter flüchtete offenbar über das Gelände einer an den Parkplatz angrenzenden Firma und konnte dort auf der Videoüberwachungsanlage festgehalten werden.
Neben diesen Lichtbildern konnten jetzt auch Fotos des Täters aus der Überwachungskamera eines S-Bahnzuges gesichert werden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Täter am Tattag mit der S-Bahn der Linie S 7 (Richtung Kreuzstraße) auf dem Weg von der Münchner Innenstadt zum Wohnort der Familie.
Scheinbares Alter 50 Jahre, ungepflegter Drei-Tage-Bart, bzw. kurzer, ungepflegter Vollbart. Schlanke Figur, ca. 180 – 190 cm groß. Bekleidet mit Jeans und dunkler Jacke sowie einer schwarzen Strickmütze, welche an der Stirn umgeklappt war. Der Täter führte einen Rucksack mit sich.
Zu beachten ist hier, dass der Täter möglicherweise gewöhnlich keinen Bart trägt.
Personen, die zur Identität und zum Aufenthaltsort der auf dem Lichtbild gezeigten Person oder zu der Entführung selbst Angaben machen können, werden gebeten sich mit dem Kommissariat 11 unter der Telefonnummer 089 / 2910 – 0 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Dies gilt insbesondere für Personen, die den Täter in der S-Bahn begegneten oder sogar Kontakt mit ihm hatten.
Für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt. Die Auslobung gilt ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Personen zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Der Gesamtbetrag der Auslobung setzt sich aus 5.000 Euro durch das Bayerische Landeskriminalamt und weiteren 5.000 Euro durch die Stadtsparkasse München zusammen.