«Viele können sich die Mieten nicht mehr leisten, kleine Geschäfte müssen schließen. Die Entwicklung ist sehr problematisch», sagte der Münchner Künstler der Deutschen Presse-Agentur. Fünf Tage lang hat der 48-Jährige zusammen mit Freunden das Zimmer in einer gold schimmernden Folie eingewickelt: Nun glänzen und schimmern Regal, Bett und Schreibtisch um die Wette.
Am Eingang prangt eine fiktive Wohnungsanzeige: Das 17 Quadratmeter kleine Zimmer sei für schlappe 1150 Euro Kaltmiete zu haben; die Miete steige vierteljährig. Haustiere, Raucher, alte Menschen, Kinder und Studenten seien ebenso unerwünscht wie Musik und Lebensfreude. «Es entstehen Stadtviertel ohne Herz und Seele», kritisiert Henid. «Aber wer möchte in so einem München leben?»
Den Raum für das «Zeitalter goldener Immobilien» stellt Ignaz Vogl zur Verfügung. «Es schaut fantastisch aus, besonders nachts», schwärmt der Eigentümer. Das vergoldete Zimmer lockt zahlreiche Zuschauer an; mit so viel Aufmerksamkeit hatte der Künstler nicht gerechnet: «Ich glaube, mein Projekt ist ein gutes Ventil».
Das Bernsteinzimmer glänzt noch bis zum Wochenende vom 8. und 9. April. «Zum Abschied will ich eine Performance organisieren. Ich habe schon viele Ideen für die Abrissparty», verrät der Künstler.