Es ist ein riesiger Ermittlungserfolg: Zwei Tage nach der Vergewaltigung eines 11-jährigen Mädchens in Obergiesing hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.
Dem Mann wird vorgeworfen, das Mädchen am Dienstag am S-Bahnhof Fasangarten in ein Gebüsch gezogen und schwer missbraucht zu haben. Er soll dabei eine Wolfsmaske und Latexhandschuhe getragen haben.
Verdächtiger ist verurteilter Kinderschänder
Es handelt sich um einen 43-jährigen Münchner. Er ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Kindesmissbrauchs. Erst vergangenes Jahr war er aus einer psychiatrischen Klinik in Haar entlassen worden und lebte seitdem in einer therapeutischen Wohngemeinschaft.
Ich kann durchaus verstehen, wenn viele jetzt sagen, einer der eigentlich untergebracht ist, der hätte doch gar nicht raus sollen. Aber es ist das normale Vorgehen in unserem Rechtsstaat, dass Personen, die in der Unterbringung sind, eben auch nicht für immer in der Unterbringung verschwinden, sondern man mit ihnen arbeitet und schaut ob es einen Weg gibt, wie sie wieder an der Gesellschaft teilhaben können. (Staatsanwältin Anne Leiding)
Ermittlungserfolg dank DNA-Treffer
Überführt hat den Mann ein DNA-Treffer. Außerdem ist er auf einem Überwachungsvideo zu sehen. Von der Wolfsmaske fehlt noch jede Spur.
Heute Vormittag hat die Polizei den Mann an seinem Arbeitsplatz im Landkreis München festgenommen. Dabei hatte er noch versucht zu fliehen. Er hat sich bisher nicht zu der Tat geäußert. Morgen wird er dem Haftrichter vorgeführt.
Große Erleichterung bei Polizei und Bürgern
Es ist eine riesen Erleichterung. Ich möchte keinen Tag länger, dass sich dieser Mann da herumtreibt! (Chefermittler Ignaz Raab)
Sogar Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat den Münchner Ermittlern gratuliert.
Die Ermittler der Münchner Polizei haben konsequent gehandelt und den gefährlichen Täter dingfest gemacht. Damit können die besorgten Münchner Bürgerinnen und Bürger wieder aufatmen. Auf die Münchner Polizei ist Verlass. (Innenminister Joachim Herrmann)
Tatverdächtiger nimmt sich Anwalt
Der 43-Jährige, der laut Staatsanwaltschaft eine Ausbildung zum technischen Zeichner absolviert hat, hat sich einen Anwalt genommen und will sich nicht zu der Tat äußern. Viele Fragen sind daher noch offen, vor allem die nach dem Motiv des Mannes. Und war die Tat geplant, oder geschah sie spontan, im Affekt?
Ignaz Raab von der Münchner Polizei mutmaßt, dass Mann und Mädchen in derselben S-Bahn saßen, er dann gemeinsam mit ihr ausgestiegen ist, sie verfolgt und einen Waldweg genutzt hat, um die Elfjährige zu überfallen.
Wie bereits berichtet, kam es am Dienstag, den 25.6.2019 gegen 16:30 Uhr zu einem schweren sexuellen Missbrauch einer 11-jährigen Münchnerin. Sie befand sich auf einem Verbindungsweg, der durch eine Grünanlage führte in der Nähe der Winkingerstraße. Dort wurde sie von einem maskierten Täter unvermittelt überfallen und sexuell missbraucht. Nach der Tat vertraute sich die 11-Jährige ihrer Mutter an, die die Polizei informierte.