19.09.2012, 10:00 Uhr
«Der größte Fehler, den wir machen können, ist, zu viel Respekt haben. Fußball ist ein Spiel, in dem Fehler passieren. Immer. Wir müssen versuchen, so wenige wie möglich zu machen», sagte der Trainer des FC Valencia einen Tag vor dem Königsklassen-Spiel an diesem Mittwoch beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München. «Ich hoffe, wir können wir selbst sein und unsere Qualitäten ausspielen.»
Pellegrino selbst wird beim Spiel gegen den FC Bayern mit einem heiklen Punkt seiner Spielervergangenheit konfrontiert: Fünf Meter Anlauf, ein schlecht platzierter Schuss – dann war Oliver Kahn mit den Händen am Ball und der FC Bayern München Champions-League-Sieger. Als Trainer des FC Valencia kehrt Mauricio Pellegrino nun zum Spiel gegen den Club zurück, gegen den er die wohl bitterste Niederlage seiner Spielerkarriere erlitt.
Am 23. Mai 2001 war das Elfmeterschießen im Königsklassen-Finale von Mailand nach seinem Fehlschuss entschieden. Während «Titan» Kahn jubelnd aus dem Tor stürmte, schlich der dreimalige argentinische Fußball-Nationalspieler mit hängenden Kopf aus dem Strafraum.
«Gerade jetzt kommt es wieder hoch. Aber vor allem deshalb, weil mich viele Leute darauf ansprechen», sagte der neue Coach der Spanier, Nachfolger von Unai Emery (Spartak Moskau). Aufgrund des langen Abstands zum denkwürdigen Abend aus dem Mai 2001 denke er mittlerweile trotz des Fehlschusses «eher positiv» an das Erlebnis von einst zurück, «weil ich bei einem der größten Abende des FC Valencia dabei war», sagte der 40-Jährige im «Kicker».
Der Argentinier legte sich erwartungsgemäß nicht bei Fragen zu seiner Aufstellung fest, einige Positionen sind vakant. Ricardo Costa könnte zum Beispiel noch in die Innenverteidigung rücken. «Wir sind gekommen mit dem Ziel, das Spiel zu gewinnen», sagte der Portugiese. «Wir wissen, dass der FC Bayern eine sehr starke Mannschaft ist. Aber wir haben unsere Illusion, unsere Waffen und werden mit der Mentalität ins Spiel gehen, dieses zu gewinnen.»
Im Rahmen der Vorbereitung auf den Gruppenauftakt in der Münchner Allianz Arena hatte sich auch Angreifer Roberto Soldado angriffslustig gezeigt. «Wir treffen auf die beste Mannschaft in der Gruppe in deren Stadion», sagte der Stürmer. «Wir wollen versuchen, zu gewinnen, die drei Punkte zu holen und einen guten Start in die Champions League hinzulegen. Und wir wollen ein gutes Spiel machen, wir sind gut vorbereitet.» Der Spanier ließ auch großen Respekt vor einem der «besten Teams in Europa und der Welt» durchblicken.
Bayerns Trainer Jupp Heynckes geht ebenfalls mit großem Respekt in das Auftaktspiel des FC Bayern München in der Champions League gegen den FC Valencia.
«Das ist ein großer Gegner. Wir müssen schon eine große Leistung bringen, um zu gewinnen», sagte Heynckes am Dienstag in München. Der 67 Jahre alte Coach deutete zudem an, dass er den 40 Millionen Euro teuren Neuzugang Javier Martínez gegen die Spanier erstmals von Beginn an einsetzen könnte. In der Bundesliga war der Baske bisher zweimal eingewechselt worden.
«Javi steigert sich im Training und er hat bereits die Akzeptanz der anderen Spieler. Er ist eine Persönlichkeit», erklärte Heynckes. Der Trainer geht davon aus, dass auch die zuletzt angeschlagenen Flügelspieler Franck Ribéry und Arjen Robben am Mittwochabend in der ausverkauften Münchner Arena wieder «einsatzfähig» sein werden.
dpa-infocom / uk