03.06.2013

Urteil: Münchner Schönheitschirurg wegen Kassenbetrugs verurteilt

03.06.2013, 14:29 Uhr

Der 50-Jährige hat seine Praxis in feinster Münchner Innenstadtlage 2002 mit 600 000 Euro Schulden eröffnet. Auf seiner Website bot er Schönheitsoperationen an – Nasenkorrekturen, Brustvergrößerungen und Botoxspritzen gegen Falten. Diese medizinisch unnötigen Eingriffe zahlen die Kassen nicht. Aber der Schönheitschirurg gewann Kunden mit dem Angebot, in der Rechnung erstattungsfähige Gesundheitsbehandlungen aufzuführen.

Den Betrug setzte er selbst nach einer Praxisdurchsuchung im Jahr 2009 fort – wegen dieser Dreistigkeit kam er im Juli 2012 in Untersuchungshaft. Die Patienten hätten erstattungsfähige Rechnungen gefordert, erklärte die Verteidigung. Der Vorsitzende Richter sagte: «Sie konnten sich aus Ihrem eigenen Modell nicht mehr befreien.» Der Arzt muss jetzt den Verlust seiner Approbation befürchten, hofft aber, «dass sie nur eine Zeitlang ruht».

dpa-infocom / ms

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