13.03.2013, 10:23 Uhr
Mit Dutzenden Messerstichen und Axtschlägen hatte ein 22-Jähriger im oberbayerischen Notzing die Eltern seiner ehemaligen Verlobten grausam umgebracht – jetzt wurde er wegen zweifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Landgericht Landshut verhängte am Mittwoch die Höchststrafe, stellte aber nicht die besondere Schwere der Schuld fest. In diesem Punkt habe sich das Teilgeständnis des Angeklagten ausgezahlt, sagte die Vorsitzende Richterin Gisela Geppert bei der Urteilsbegründung am Mittwoch.
Der Angeklagte habe die Eltern für die Trennung von seiner Ex-Verlobten verantwortlich gemacht. «Er sah die Eltern seiner Ex-Freundin als Hindernis an. Er wollte sie töten, um sie von der Tochter zu trennen und die junge Frau wieder für sich zu gewinnen», sagte die Richterin.
Im März vergangenen Jahres war der junge Mann in das Haus seiner Opfer im oberbayerischen Notzing eingebrochen. Zunächst tötete er den 60 Jahre alten Vater seiner Ex-Verlobten mit Messerstichen und Schlägen mit einem Schürhaken. Als die 54-jährige Ehefrau heimkehrte, stach er mehr als 30-mal auf ihr Gesicht und ihren Kopf ein. «Die noch lebende Frau brachte er in den Partykeller und schlug mit Axt, Schürhaken und Wetzstahl in fast unvorstellbarer Gewalt auf sie ein, bis sie tot war», sagte die Richterin. Anschließend zwang der Mörder seine Ex-Verlobte, ihm bei der Beseitigung der beiden Leichen zu helfen.
Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem Angeklagten zwar eine Persönlichkeitsstörung attestiert, ihn aber trotzdem für voll schuldfähig erklärt. Der Verteidiger hatte das Verbrechen als Tat im Affekt bewertet und eine Verurteilung wegen zweifachen Totschlags beantragt.
dpa-infocom / ms