Ein Tief über Skandinavien hat Südbayern in der Nacht auf Dienstag schwere Gewitter, Hagel und Sturmböen beschert. Das Unwetter richtete bis zum Morgen vielerorts nur kleinere Schäden an, Überschwemmungen blieben aus. Im oberbayerischen Rattenkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) kam eine 60 Jahre alte Frau ums Leben. Die Frau war am Montagabend in einem Bach nahe ihres Hauses gefunden worden. Die Polizei ging zunächst von einem Zusammenhang mit den starken Regenfällen aus. Womöglich sei die Frau gestürzt, hieß es. Genauere Erkenntnisse erwarteten die Beamten im Laufe des Dienstags.
Für Niederbayern, Oberbayern und die Oberpfalz hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) die höchste Gewitterwarnstufe ausgerufen. Während die Polizei für Nieder- und Oberbayern eine eher ruhige Nacht meldete, war die Oberpfalz stärker vom Unwetter betroffen. Innerhalb kurzer Zeit seien in der Nacht mehr als 80 Notrufe eingegangen, teilte die Polizei mit. Meist handelte es sich um kleinere Einsätze wie vollgelaufene Keller und vom Sturm ausgehobene Kanaldeckel. Ein umstürzender Baum streifte einen Mann und verletzte ihn leicht. Vereinzelt führten Blitzeinschläge zu kleineren Bränden.
Die Wasserstände in den Flüssen im Freistaat waren zwar erhöht, jedoch nicht signifikant, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern mitteilte. Lediglich im Bereich des oberpfälzischen Lohberg (Landkreis Cham) galt kurzfristig die geringste Meldestufe. Hier war der Pegel des Weißen Regens mehr als 60 Zentimeter über den üblichen Stand gestiegen. Für einen Streifen von Garmisch-Partenkirchen bis nördlich der Donau blieb eine Hochwasserwarnung bestehen.
Im Laufe des Dienstags kann es in Südbayern wieder Unwetter geben. Der DWD erwartet Gewitter mit Windböen bis zu 80 Stundenkilometern. Dann wandere die Kaltfront weiter südlich bis ins Alpenvorland, teilten die Meteorologen mit. Bis zum Mittwochmorgen könne es lokal bis zu 100 Liter pro Quadratmeter regnen. Die Gewitterwarnungen für die südliche Hälfte Bayerns blieben auch für den Dienstag bestehen.