19.04.2013, 11:41 Uhr
„Den hiesigen Bierbrauern gestattet seyn solle, auf ihren eigenen Märzenkellern in den Monaten Juni, Juli, August und September selbst gebrautes Märzenbier in Minuto zu verschleißen, und ihre Gäste dortselbst mit Bier u. Brod zu bedienen. Das Abreichen von Speisen und anderen Getränken bleibt ihnen aber ausdrücklich verboten.
Verord. v. 4. Jänner 1812“
Diese Verordnung war der Grund dafür, dass es sich etablierte, in den Biergarten seine eigene Brotzeit mitzunehmen. Im Lauf der Zeit wurde das Verbot der Bewirtung gekippt, nahezu ausschließlich im oberbayerischen Raum rund um München besteht in einigen Biergärten jedoch die Tradition weiter, dass der Gast seine eigene Brotzeit mitbringen darf und nur die Getränke beim Wirt erwirbt. Typischer Weise gibt es einen Teilbereich des Gartens, in dem eine normale Bewirtschaftung stattfindet, und einen anderen, der sich durch andere Tische – oft Biergarnituren – abhebt, und in dem mitgebrachte Speisen verzeht werden dürfen. In aller Regel gibt es dann außer einer Schenke für die Getränke auch je nach Größe des Biergartens eine oder mehrere Buden in denen typische Speisen wie Hend’l, Obatzter und Wurstsalat gekauft werden können.
Wir haben für Sie die etwas anderen Rezepte für die Biergarten-Brotzeit gefunden:
Würziger Mini-Wurstsalat von der Pfälzer
Der darf auf keiner Speisekarte in Bayern fehlen
Zutaten
400 g Pfälzer Würstchen
1 rote Zwiebel
1 Bund Radieschen
3 Lauchzwiebeln
1 kleine weiße Zwiebel
2 EL Rapsöl
2–3 EL Zucker
300 ml warme Gemüsebrühe
1–2 TL scharfer Senf
3 EL Weißweinessig
½ Knoblauchzehe
Salz
frisch gemahlener weißer
Pfeffer
1 Bund Schnittlauch |
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Zubereitung
- Die Pfälzer in Scheiben schneiden.
- Die rote Zwiebel schälen und in feine Streifen schneiden.
- Die Radieschen putzen, waschen und in Scheiben schneiden.
- Die Lauchzwiebeln putzen und schräg in feine Stücke schneiden. Alles in eine Schüssel geben und zur Seite stellen.
- Für das Dressing die weiße Zwiebel schälen und in feine Streifen schneiden.
- Das Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebelstreifen darin weich dünsten, mit dem
Zucker bestreuen und karamellisieren.
- Die Streifen mit der Gemüsebrühe ab löschen. Senf, Weißweinessig und die Knoblauchhälfte dazugeben und das Ganze bei niedriger Hitze 10 Minuten kochen
lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Das lauwarme Dressing über den Wurstsalat geben und gut unterrühren.
- Den Schnittlauch klein schneiden und darüberstreuen.
- In Weckgläsern oder Blechtassen die einzelnen Portionen hübsch anrichten und in den Picknickkorb stellen!
Karotten-Steckerlfisch
Mit a bisserl Fingerspitzengefühl ganz schnell fertig und gut vorzubereiten.
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Zutaten
4 Babykarotten mit Grün
200 g Saiblingsfilet ohne
Haut und Gräten (oder
z. B. Zander, Lachsforelle
etc.)
Salz
frisch gemahlener
schwarzer Pfeffer
25 g geklärte Butter
Butter zum Einfetten |
Zubereitung
- Die Karotten schälen und das Grün bis auf 5 mm abschneiden. Bissfest blanchieren, in Eiswasser abschrecken und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Das Saiblingsfilet in 4 gleich große Stücke schneiden. Die Stücke zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie mit der Hand leicht plattieren.
- Den Backofen auf 100 ° C vorheizen. Ein Backblech einfetten.
- Die plattierten Saiblingsstücke leicht um die blanchierten Karotten wickeln und auf das Backblech legen.
- Die Steckerlfische salzen, pfeffern und mit der geklärten Butter bestreichen.
- Im Backofen auf mittlerer Schiene 10 Minuten garen lassen.
- Die Steckerlfische in eine Reine legen, mit Alufolie abdecken – und los geht’s zum nächsten Biergarten!
Gesehen bei Amazon: Bayrische Tapas
uk/Aufmacherfoto: Henning Schlottmann/wikipedia.org, Lizenz: CC-by.; weitere Bilder: © Raider/BLV Buchverlag