10.10.2012

Trotz Honorarerhöhung: Ärzteproteste in Bayern

10.10.2012, 13:09 Uhr

Einige angemeldete Versammlungen fielen aus. In Neumarkt in der Oberpfalz nahmen nach Polizeiangaben rund 250 Menschen an einer Kundgebung auf dem Rathausplatz teil. Vor der AOK-Geschäftsstelle im oberpfälzischen Cham demonstrierten etwa 50 Menschen. Mit Trillerpfeifen ausgerüstet versammelten sich in Aschaffenburg vor der Filiale der Techniker Krankenkasse (TK) rund 150 Demonstranten.

Unter dem Motto «Praxis ohne Mitarbeiter» nahmen in Würzburg etwa 60 Menschen an einer Mahnwache teil. Auch in München machten rund 100 Demonstranten ihrem Ärger Luft. Die Aktionen stießen bei den Kassen auf Unverständnis. «Ein bisschen Zufriedenheit wäre auf allen Seiten angebracht», sagte der stellvertretende Direktor der Chamer AOK, Johann Berg. Der Aschaffenburger TK-Sprecher Peter Schieber kritisierte: «Gerade vor dem Hintergrund der Einigung ist es unverständlich, dass man als Arzt noch so ein Remmidemmi macht und auf die Straße geht.»

In Augsburg blieb der angekündigte Protest vor der AOK-Filiale nach Angaben der Krankenkasse aus. Auch eine Ärzte-Aktion auf dem Landshuter Rathausplatz wurde abgesagt. Die Honorarverhandlungen zwischen Ärzten und Krankenkassen waren am Dienstagabend nach monatelangem Ringen mit einer Einigung auf bis zu 1,27 Milliarden Euro mehr für Deutschlands Kassenärzte zu Ende gegangen. Dem Honoraraufschlag müssen aus Sicht der Allianz der Deutschen Ärzteverbände weitere Verbesserungen folgen.

dpa-infocom / ak

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