Das herrliche Frühsommer-Wetter lädt im ganzen Freistaat dazu ein, Zeit im Freien zu verbringen. Aber Achtung: Auch wenn wir die 30 Grad noch nicht geknackt haben, ist die Sonne bereits intensiv genug, um unserer Haut starke Schäden zuzufügen. Die Direktorin der Hautklinik Erlangen, Prof. Dr. med. Carola Berking fasst zusammen, was es zu beachten ist.
Wer den Hauttypen 1 und 2 angehört, sollte besonders gut aufpassen. Das umschließt Menschen mit besonders heller haut, die auch kaum braun werden und rote oder blonde Haare haben. Sie sollten sich nicht länger als wenige Minuten ohne Schutz in der prallen Sonne aufhalten. Menschen mit dunkler Haut können dagegen über eine Stunde problemlos der Sonne ausgesetzt sein.
Die Expertin rät: zur Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 oder höher greifen. Denn: mittlerweile lassen sich auch diese Cremes sehr gut verstreichen. Außerdem tragen wir häufig unseren Sonnenschutz nicht so genau auf, wie das in den Tests getan wird. Eine Creme mit geringerem Lichtschutzfaktor könnte ihre Wirkung daher komplett verfehlen.
Auf keinen Fall sparen: genug Sonnencreme benutzen, dass über der Haut ein Ölfilm zu sehen ist, bevor sie einzieht. Alle Körperstellen, die der Sonne direkt ausgesetzt sind, sollten eingecremt werden. Gerne vergessen werden die Ohren und die Lippen – für letztere gibt es sogar extra Lippenstifte mit Lichtschutzfaktor.
Wer den ganzen Tag in der Sonne liegt oder sogar zwischendurch mal ins Wasser geht, sollte nicht sparen und sich mehrmals eincremen. Der Schutz der Sonnencreme lässt nach einer Zeit nach, alle 2-3 Stunden sollte hier nachgeholfen werden.
Am einfachsten schützt uns Kleidung vor einem Sonnenbrand. Mit einem Hut oder einer Cap lassen sich Gesicht und Ohren vor der Sonne schützen. Ganz wichtig: Auch unsere Augen können einen Sonnenbrand erleiden! Was hilft? Natürlich, Sonnenbrille tragen! 😎
Glas und Fenster schützen uns nicht unbedingt vor der Sonne. Wer im Auto sitzt, kann zwar keinen Sonnenbrand bekommen, weil die auslösenden UVB-Strahlen von Glas abgewehrt werden. Auf UVA-Strahlen trifft das aber nicht zu. Die führen zum Beispiel zu Falten-Bildung und können auch eine Sonnenallergie verursachen.
Gerade wer im Halbschatten liegt, sollte sich trotzdem unbedingt eincremen. Zum Beispiel Sand reflektiert 30% der UV-Strahlung der Sonne. Wer also am Strand unter dem Sonnenschirm liegt, ist der UV-Strahlung trotzdem ausgesetzt – wenn auch etwas abgeschwächt.
Die Sonne hat zwischen 11 und 15 Uhr die stärkste Kraft. Zu dieser Zeit sollten besonders Personen mit hellem Hauttyp nicht ungeschützt in die Pralle Sonne. Außerdem gilt: auf Bergen ist die UV-Strahlung intensiver als in Tälern.
Sowie sich online die Regen-Wahrscheinlichkeit oder die Windgeschwindigkeit checken lässt, können wir uns auch über den UV-Index informieren, bevor es zum Beispiel an den See geht. Das geht zum Beispiel auf der Seite vom Deutschen Wetterdienst.
Der UV-Index beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsstärke.
Ähnlich wie die Richterskala bei Erdbeben ist der UV-Index als nach oben offene Skala zu verstehen, die Richtwerte für die UV-Bestrahlungsstärke angibt. Je höher der UV-Index ist, desto höher ist die UV-Bestrahlungsstärke, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten.
Der UV-Index wurde von der WHO definiert und ist weltweit einheitlich. Daher bedeutet zum Beispiel ein UV-Index von 7 in Deutschland genau dasselbe wie der gleiche Wert in Kenia oder Kanada.
Wer sich trotzdem verbrannt hat, sollte sofort aus der Sonne. Dann heißt es: Kühlen! Am besten mit Kühl-Packs, es tut aber auch eine kalte Flasche oder Dose. Anschließend helfen After-Sun Cremes und Gele der Haut zu regenerieren.