Zahlreiche Autos auf der A9 bei Allershausen (Bayern). Foto: Marc Müller/Archiv
22.03.2016

München erstmals Spitzenreiter im morgendlichen Stau

TOMTOM stellte heute die Ergebnisse seines jährlichen Verkehrsindex vor, der die Verkehrsbelastung von Städten rund um den Globus untersucht.

Stuttgart erneut Deutschlands Stau-Hauptstadt

Für Autofahrer in Stuttgart hält der TomTom Verkehrsindex keine guten Nachrichten bereit: Ihre Heimatstadt ist erneut die verstauteste Stadt in Deutschland. Fahrer müssen hier im Tagesdurchschnitt für eine Fahrt, die ohne Vorkommnisse 60 Minuten dauert, ein Plus von etwa 20 Minuten zusätzliche Fahrtzeit einplanen.

Noch schlimmer sieht es im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr aus. Morgens benötigen Pendler 30 Minuten länger als ohne Verzögerungen, abends sind sie im Schnitt sogar 37 Minuten länger unterwegs. Auf ein Jahr summiert sich der Zeitverlust für einen Stuttgarter Pendler auf 133 Stunden, was in etwa 16 einhalb Arbeitstagen entspricht.

Insgesamt hat TomTom mehr als 97.000.000 tatsächlich von Pkw in 2015 in München gefahrene Kilometer für den Verkehrsindex ausgewertet. Dafür wurden 7.907 Kilometer an Straßen (davon 538 km Autobahn) beobachtet.

Auf den Plätzen zwei bis fünf landen Hamburg mit einer durchschnittlichen zusätzlichen Fahrtzeit von 18 Minuten, Köln (18 Minuten), München (17:24 Minuten) und Berlin (16:48 Minuten).

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München ist Spitzenreiter beim morgendlichen Berufsverkehr

München belegt darin Platz vier und ist im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang nach oben geklettert, obwohl der Verkehr innerhalb der Stadt sich sogar leicht entspannt hat. Schuld an dem Anstieg ist ein deutlich höherer Zeitverlust auf den Autobahnen in und um München.

Ein Pendler, der jeden Tag 30 Minuten in die Arbeit und wieder zurück fährt, benötigt während der Stoßzeiten am Morgen und Abend im Schnitt insgesamt 31 Minuten länger, als er für diese Strecken ohne Verkehrsbehinderungen brauchen würde. Auf ein Jahr hochgerechnet summiert sich der Zeitverlust so auf beinahe drei Arbeitswochen (119 Stunden).

Besonders starke Nerven benötigen Pendler am Montagmorgen zwischen 08:00 und 09:00 Uhr. Aber auch am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag verlieren Pendler in keiner anderen Stadt in Deutschland mehr Zeit als in München! Während des abendlichen Berufsverkehrs ist Donnerstag zwischen 17:00 und 18:00 Uhr die verkehrsreichste Stunde der Woche. Jedoch liegt hier das Niveau allgemein hinter Städten wie Stuttgart oder Köln.

Im Tagesdurchschnitt die höchste Verkehrsbelastung hat TomTom am Mittwoch, 7. Oktober gemessen: Hier kamen starke Niederschläge und eine Störung auf der S-Bahn Stammstrecke zusammen.

Die Montag-bis-Donnerstag-Bürowoche scheint für viele Münchner Pendler die Regel zu sein. Das legt ein Blick auf den Zeitverlust während des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs nahe: Freitagmorgen fließt der Verkehr signifikant besser als im Rest der Arbeitswoche, während der Donnerstagabend den negativen Spitzenwert markiert.

Tipps und Tricks um den eigenen Zeitverlust in München zu reduzieren

  1. In keiner anderen Stadt in Deutschland verlieren Pendler in der Früh mehr Zeit durch Stau und Verkehr als in München. Die Pendlerströme aus dem Umland belasten vor allem das Autobahnnetz stark. Achten Sie auf die Nummernschilder der Autos, die mit Ihnen im Stau stehen, fragen Sie Ihre Kollegen und Nachbarn: Vielleicht können Sie Fahrgemeinschaften bilden, wenigstens an ein oder zwei Tagen in der Woche.
  2. München ist ein sehr gutes Beispiel für eine Stadt mit einer ausgeprägten Vier-Tage-Bürowoche. Üblicherweise ist der Freitag dabei der Homeoffice-Tag. Können Sie ihren Homeoffice-Tag nicht auch auf einen anderen Tag der Woche verschieben?
  3. Moderne Navigationslösungen sind in der Lage, die aktuelle Verkehrssituation bei der Routenberechnung zu berücksichtigen. Denken Sie über den Einsatz einer solchen Lösung nach zum Beispiel in Form eines tragbaren Navigationsgeräts oder einer App. Oder kennen Sie eine besser Chance für unter 300 Euro mehr Freizeit zu bekommen?
  4. Auch wenn Tradition in Bayern groß geschrieben wird: Überdenken Sie Ihre Pendelgewohnheiten und seinen Sie kreativ. Können Sie bei schlechter Witterung auf den ÖPNV umsteigen? Können Sie bekannte Stauschwerpunkte (Garmischer Straße / Heckensteller Straße / Fürstenrieder Straße / Autobahnende der A8) vermeiden? Könnte der ersten Call des Tages um 9 Uhr vielleicht auch von zuhause stattfinden?
  5. Das wichtigste: Sie werden dem Verkehr in München nicht entkommen können, aber Sie können cleverer und flexibler auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren. Informieren Sie sich vor Fahrtantritt, auch wenn Sie die Strecke schon kennen. Verkehr ist ein dynamisches System und jeden Tag anders! Unter www.mydrive.tomtom.com können Sie sich kostenlos ein Bild von der aktuellen Verkehrslage machen.

Deutschland schneidet im globalen Vergleich gut ab

Obwohl Deutschland wirtschaftlich zu den stärksten Ländern der Welt zählt, schneiden deutsche Städte und Regionen im europäischen und erst recht im globalen Vergleich vergleichsweise gut bei der Verkehrsbelastung ab. Hamburg, die deutsche Großstadt mit der höchsten durchschnittlichen Verkehrsbelastung, landet im internationalen Vergleich nur auf Rang 48. Der fünfte TomTom Verkehrsindex basiert auf Daten aus dem Jahr 2015 und gibt einen Einblick in die Verkehrsbelastung von 295 Städten in 38 Ländern auf sechs Kontinenten. Von Rom bis Rio, von Singapur bis San Francisco. Zur Erstellung des Index verwendet TomTom 14 Billionen Datenpunkte, die bereits seit acht Jahren gesammelt werden. Globale Verkehrsbelastung steigt

Globale Verkehrsbelastung gestiegen

Bei einem Blick in die historischen Daten von TomTom wird deutlich, dass die globale Verkehrsbelastung seit 2008 um dreizehn Prozent gestiegen ist. Interessanterweise gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Kontinenten. Während der Verkehr in Nordamerika um 17 Prozent zugenommen hat, sind es in Europa nur zwei Prozent. Es kann angenommen werden, dass dies mit dem wirtschaftlichen Wachstum in Nordamerika und der schwachen Konjunktur in großen Teilen Europas zusammenhängt. Die EU-Zahlen werden besonders von südeuropäischen Staaten wie Italien und Spanien beeinflusst, in denen die Verkehrsbelastung in den letzten acht Jahren um sieben bzw. dreizehn Prozent zurückgegangen ist. Ralf-Peter Schäfer, VP TomTom Traffic, sagt: „Der TomTom Verkehrsindex wird jedes Jahr herausgebracht, um Autofahrern, Städten und Logistikern dabei zu helfen Verkehrsentwicklungen besser zu verstehen und die Verkehrsbelastung zu reduzieren.

Um mehr über den Verkehrs-Index zu erfahren und zu entdecken auf welchem Rang Ihre Heimatstadt liegt, besuchen Sie www.tomtom.com/trafficindex. Dort gibt es zudem hilfreiche Hinweise wie Staus entgegen getreten werden kann und unabhängige Analysen. Darüber hinaus geben ausgesuchte „Profile Cities“ Einblicke in ihre Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität.

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