13.04.2017

Tierrettung München: Auch zu Ostern keine Schokoeier für Ihre Vierbeiner!

Ostern ist eines der schönsten Feste im Jahr. Viele Menschen haben wochenlang auf Dinge verzichtet, die sie lieben – zum Beispiel auf Süßes. Umso größer ist die Freude, wenn endlich wieder Schokolade genascht werden darf. Häufig landen Schokohasen oder Schokoeier in hübsch gestalteten Nestern, die bisweilen auch auf Hunde eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausüben.

Aber Vorsicht: Bei Vierbeinern kann vor allem Bitterschokolade und Zartbitter-Schokolade zu lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen führen. In Schokolade ist das das sogenannte Purinalkaloid Theobromin enthalten, das giftig für Hunde ist. Bereits eine Tafel Schokolade kann bei einem fünf Kilogramm schweren Tier zum Tod führen.  Also lautet die Faustregel: Je kleiner der Hund, desto gefährlicher ist der Genuss von Schokolade!

Die Gründerin und Vizepräsidentin der Tierrettung München, Stadträtin und Rechtsanwältin, Dr. Evelyne Menges, rät: „Bitte betrachten sie ihre vierbeinigen Lieblinge, vor allem, wenn es sich um Jungtiere handelt, wie kleine Kinder und lassen nichts von all den Köstlichkeiten in erreichbarer Nähe liegen. Fressen Hunde oder Katzen trotzdem für sie gefährliche Lebensmittel, sollten Sie dringend einen Tierarzt aufsuchen oder die Tierrettung verständigen. Nur Tierärzte können ein spezielles Brechmittel verabreichen, das Ihrem Liebling unter Umständen das Leben retten kann.“

Aber nicht nur Schokolade kann für Tiere gefährlich werden!

Alkohol Ein kleiner Schluck Bier, um zu beruhigen oder eine Praline mit Alkohol zur Belohnung? Nein, auf keinen Fall. Alkohol hat bei einem Hund die gleichen Auswirkungen wie bei einem Menschen. Allerdings kann bei einem Hund schon ein kleiner Schluck zu Erbrechen, Koordinationsstörungen, Atemnot, Koma und sogar zum Tode führen. Alkohol ist absolut giftig für Hunde!

Avocados Auch wenn Ihr Hund den Eindruck eines Allesfressers vermittelt und sogar Kopfsalat zu schätzen weiß: Avocados können tödlich sein. Sie enthalten Persin (ein Toxin), welches giftig für Hunde ist. Vorsicht: Auch Wellensittiche sterben an Avocados!

Zwiebeln und Knoblauch Vor allem rohe Zwiebeln und roher Knoblauch enthalten N-Propyldisulfid und Allylpropylsulfid, welches die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Körper des Hundes zerstört. Dies führt zu einer Anämie, die gefährlich werden kann. Achtung: Bei erhitzten Zwiebeln und erhitztem Knoblauch dampfen die gefährlichen Schwefelverbindungen ab!

Koffeinhaltige Getränke Auch koffeinhaltige Getränke sind giftig für Hunde (mit Ausnahme geringer Mengen Colas zur Kreislaufstabilisierung, aber auch Cola bitte nur notfalls bzw. nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt). Koffein erhöht den Blutdruck, beschleunigt den Puls, verengt die Blutgefäße und vermindert die Reizschwelle der Nerven im Gehirn. Bei einer Koffeinvergiftung kann es beim Hund daher zu Unruhe, Zittern, Krampfanfällen, Überwärmung und lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen. Außerdem leidet das Tier unter Erbrechen, Durchfall und vermehrtem Durst.

Weintrauben und Rosinen Weintrauben und Rosinen können bei Hunden eventuell zu Durchfall und Erbrechen führen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Nierenversagen kommen. Hier gibt es eine vielzitierte Faustregel: Zehn bis 30 Trauben oder 50 Rosinen für einen fünf Kilogramm schweren Hund können tödlich sein. Warum und welche Hunde reagieren, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Eine Rassedisposition scheint offenbar nicht vorzuliegen. Retriever sollen besonders empfindlich sein.

Milch und Milchprodukte Milch enthält wichtige Proteine und Vitamine, die nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Hunde gesund sind. Allerdings enthält Milch viel Milchzucker (Laktose), den Hunde oft nicht gut vertragen und der zu schwerem Durchfall führen kann. Fragen Sie daher bei Ihrem Tierarzt nach, ob Sie Ihrem Hund Milchprodukte verfüttern dürfen und welche Mengen für Ihren Hund angebracht sind.

Nüsse Nüsse haben einen hohen Phosphorgehalt, der für Hunde schädlich ist. Zudem sind Nüsse sehr fettreich. Als Futter für Hunde sind Nüsse daher nicht geeignet

Rohes Fleisch Rohes Schweinefleisch und rohes Wildschweinefleisch kann das Aujetzky-Virus enthalten, das für Menschen zwar harmlos, für Hunde aber tödlich ist. Bei einer Temperatur von mehr als 60° C wird das Virus abgetötet, daher sollten Sie Schweinefleisch nie roh an Ihren Hund verfüttern.

Roher Fisch und rohes Eiklar Roher Fisch und rohes Eiklar enthalten Enzyme, die Vitamin B 1 zerstören können, was tollwutähnliche Symptome (Pseudowut) hervorrufen kann. Daher Fisch und Ei nur gebraten oder gekocht verfüttern. 

Salz Salz führt zu einer erhöhten Flüssigkeitsansammlung im Körper des Hundes. Bei gesunden Hunden müssen Sie darauf achten, dass sie immer genug Wasser trinken, damit das überschüssige Salz wieder ausgeschieden wird. Bei herzkranken Hunden kann die Flüssigkeit wegen der verminderten Herzleistung nicht ausgeschieden werden.


Pressematerial: Tierrettung München e.V.

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