Das Europäische Parlament ist in intensiven Diskussionen über bedeutende Änderungen im Straßenverkehrsrecht. Diese Veränderungen könnten die Fahrweise von Millionen von Bürgern beeinflussen und ebenso tief in die Taschen der Autofahrer greifen - besonders Fahranfänger und Senioren sollen betroffen sein, wie unter anderem "Focus" oder "Bild" berichten.
Die EU zieht eine Überarbeitung der Führerscheinrichtlinie aus dem Jahr 2006 in Betracht. Während ein konkretes Datum für die Umsetzung der neuen Richtlinie noch nicht feststeht, zeigen erste Entwürfe bereits deutlich, wohin die Reise gehen könnte.
Was könnte sich ändern?
Der aktuelle Entwurf schlägt gestaffelte Tempolimits nach Altersgruppen vor. Besonders Fahranfänger könnten mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von nur 90 km/h konfrontiert werden, was Überholmanöver auf Autobahnen deutlich erschweren würde.
Eine weitere Überlegung ist die Einschränkung nächtlicher Fahrten für Fahranfänger, wodurch diese zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens nicht mehr fahren dürften.
Senioren ab dem 60. Lebensjahr könnten bald mit kürzeren Führerscheingültigkeiten und regelmäßigen, kostenintensiven medizinischen und psychologischen Tests konfrontiert werden. Der Entwurf sieht vor, dass der Führerschein ab dem 60. Lebensjahr nur noch sieben Jahre gültig ist. Ab 70 behält er nur noch fünf Jahre seine Gültigkeit, ab 80 lediglich zwei Jahre. Anschließend müsste der Führerschein auf eigene Kosten nach umfangreichen medizinischen und psychologischen Untersuchungen erneuert werden, wobei die EU darüber entscheidet, ob der Führerschein erneut ausgestellt wird.
Eine besonders umstrittene Änderung ist die Einführung einer Gewichtsgrenze von 1800 kg für PKW-Führerscheine. Das würde vor allem Fahrer größerer Fahrzeuge, insbesondere von SUVs, betreffen.
Diese Regelungen sollen unter anderem darauf abzielen, das Fahren von SUVs und anderen großen Fahrzeugen deutlich zu erschweren. Für Fahranfänger unter 21 Jahren soll es sogar unmöglich gemacht werden.
Der Entwurf schlägt auch eine Harmonisierung der Bußgelder in der gesamten EU vor.