Überfüllte Bahnsteige, dichtes Gedränge in den U-Bahnen und ein Strom von Menschen: Zehntausende haben sich am Freitag in München auf den Weg gemacht, um von der Politik mehr Engagement gegen den Klimawandel zu fordern. Die Polizei sprach wie die Veranstalter von 40 000 Teilnehmern und verlängerte deswegen die Route für den Demozug durch die Innenstadt kurzfristig. Die Demonstranten folgten dem Aufruf der Fridays-for-Future-Bewegung zu einem weltweiten «Klimastreik». Im ganzen Freistaat beteiligten sich Zehntausende Menschen. In mehr als 80 Gemeinden und Großstädten gab es den Klimaaktivisten zufolge Kundgebungen und Demos.
«Für weiße Weihnachten – gegen Klimaerwärmung» und «Wir schwänzen nicht, wir kämpfen» stand auf zwei der unzähligen Schilder bei der Kundgebung in der Landeshauptstadt. Wie auch in den anderen Städten schlossen sich junge und ältere Menschen dem Demozug an.
Bei dem Protest in Augsburg zählte die Polizei mindestens 4500 Teilnehmer, unter ihnen waren auch die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) und Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. In Würzburg zogen nach Polizeiangaben rund 5000 Menschen durch die Stadt. In Nürnberg waren es etwa 3000.
Auch in kleineren Gemeinden waren Kundgebungen von Klimaaktivisten geplant. Neben Schülern haben auch viele Erwachsene zur Teilnahme aufgerufen. Einige bayerische Firmen und Geschäfte kündigten an, ihren Mitarbeitern das Demonstrieren während der Arbeitszeit zu ermöglichen. Zeitgleich zu den Demonstrationen tagte das Klimakabinett der Bundesregierung, um seine Strategie für mehr Klimaschutz in Deutschland vorzulegen.
Bundesweit waren nach Angaben der Bewegung Fridays for Future mehr als 530 Demonstrationen geplant. An dem weltweiten Protest wollten sich Aktivisten in fast 160 Staaten beteiligen.
Auch CSU-Chef Markus Söder hat den nach nächtlichen Marathon-Verhandlungen erzielten Klima-Kompromiss von Union und SPD gelobt. «Das Paket trägt die Handschrift der Vernunft und ist gleichzeitig für Deutschland ein großer Schritt für den Klimaschutz», sagte Söder am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
«Das ist die goldene Mitte. Wir schützen das Klima und stärken die Konjunktur.» Außerdem sei die Erhöhung der Pendlerpauschale für Fernpendler «die Antwort für den ländlichen Raum» und der Zuschuss für neue Heizungen helfe gerade sozial Schwächeren, betonte der bayerische Ministerpräsident.
Aus Sicht der CSU und Bayerns bin ich zufrieden.