Hat sich der Dürresommer 2018 auf den Bruterfolg und die Bestände der heimischen Vogelwelt ausgewirkt? Welche Folgen das trockene Vorjahr und das bisher niederschlagsarme Frühjahr hatten, wird die „Stunde der Gartenvögel“ zeigen. Die Auswirkungen werden je nach Lebensweise sicher unterschiedlich sein. So hatten die Haussperlinge 2018 offenbar gute Bruterfolge, weil durch das trockenwarme Wetter keine Jungvögel an Unterkühlung sterben konnten und vergleichsweise viele Insekten zu finden waren. Amsel und Singdrossel, die ihre Nahrung – Schnecken und Würmer – am liebsten im feuchten Boden suchen, hatten dagegen wohl kein gutes Jahr.
Die Amsel steht bei der diesjährigen Vogelzählung ohnehin ganz besonders im Fokus. Sie kommt in über 95 Prozent der Gärten vor und ist damit Deutschlands am weitesten verbreiteter Gartenvogel. Durch die langanhaltende Wärme konnte sich das durch Stechmücken übertragene tödliche Usutu-Virus 2018 in fast ganz Deutschland verbreiten. Vor allem in neuen Befallsgebieten im Norden fielen großen Teile der Amselpopulation der Krankheit zum Opfer. Wie groß die Verluste in der Fläche waren, wird sich nun zeigen.