Obwohl es ja „nur gut gemeint“ ist, wehren sich Hunde und Katzen gerne mit Krallen und Zähnen gegen die Untersuchung. „Geraten die Tiere in Panik, greifen sie nicht nur das tierärztliche Personal an, sondern auch ihre Besitzerinnen und Besitzer“, warnt Dr. Lutz Nickau, Tierarzt und Leiter der BGW Bezirksstelle Hamburg. Ernsthafte Verletzungen können die Folge sein, so der Experte.
Es gibt einige Dinge, die Tierbesitzerinnen und -besitzer selbst umsetzen können, um den Tierarztbesuch angenehmer zu gestalten: Wird vorab ein Termin vereinbart, verkürzt sich die für die Tiere stressige Zeit im Wartezimmer. „Zudem sollten Tierhalterinnen und -halter sich selbst um Gelassenheit bemühen, denn ihre Stimmung überträgt sich auf die Tiere“, rät Nickau. „Auch ein vertrauter Geruch kann beruhigend wirken – zum Beispiel, wenn die Lieblingsdecke von zu Hause mitgenommen wird.“
Tiere reagieren ängstlich auf unbekannte Situationen, in denen sie nicht wissen, was auf sie zukommt. Mit dem sogenannten Medical Training können Tierbesitzerinnen und -besitzer zu Hause üben und das Tier auf zukünftige Arztbesuche vorbereiten. Werden beispielsweise abtasten und Maulkorb anlegen regelmäßig geübt und bei Erfolg belohnt, verknüpfen die Vierbeiner damit etwas Positives.
Bei Katzen hilft es, die Tiere vorab an die Transportbox zu gewöhnen, beispielsweise indem diese als Rückzugsort in die Wohnungseinrichtung integriert wird. Bei der Wahl der Box ist darauf zu achten, dass die Katze genug Platz hat und sich die Box von vorne und oben öffnen lässt. Von Tragekörben mit nur einer Öffnung vorne ist abzuraten – wenn die Katzen sie nicht freiwillig verlassen, müssen sie mit Handschuhen herausgeholt werden.
Die Tipps stehen auch noch einmal im neuen Flyer der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) – der liegt in den Tierarztpraxen aus und kann kostenlos mitgenommen werden. Außerdem gibt es ihn als PDF auf www.bgw-online.de/tierarztbesuch.