Kurz vor 10 Uhr wurde der Bundespolizei gemeldet, dass am Münchner Ostbahnhof am Bahnsteig 1 ein Triebfahrzeugführer körperlich angegriffen wird.
Was genau ist passiert? Erste Ermittlungen ergaben, dass die Auseinandersetzung bereits in einer S-Bahn begann und sich auf den Bahnsteig verlagerte. Ein Triebfahrzeugführer und ein Fahrgast waren in Streit geraten, da die S-Bahn nicht mehr bestiegen bzw. verlassen werden sollte. Es entwickelte sich ein Gerangel, bei dem beide zu Boden gingen. Dem 20-Jährigen aus der Ludwigsvorstadt gelang es vor dem 61-jährigen deutschen DB-Bediensteten aufzustehen. Unvermittelt schlug er dem Triebfahrzeugführer einige Male mit den Fäusten ins Gesicht; zudem soll er auch auf den am Boden Liegenden eingetreten haben.
Drei Männer im Alter von 22 bis 33 Jahren eilten herbei, trennten beide. Zwei hielten den 20-Jährigen fest, der dritte verblieb beim Triebfahrzeugführer.
Der Rumäne erlitt einen kleinen Cut an der Augenbraue und blutete am Kinn. Der 61-Jährige hatte mehrere Schwellungen an der Stirn und einen kleinen Cut an der Nase. Beide Personen lehnten eine Behandlung durch den Rettungsdienst vor Ort ab. Der DB-Mitarbeiter brach seinen Dienst ab und wollte sich eigenständig zum Arzt begeben.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I wird gegen den Rumänen, der zwei Metallringe trug, wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der mit 1,76 Promille Alkoholisierte blieb auf freiem Fuß. Gegen den DB-Bediensteten wurden Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet.
Die Münchner Bundespolizei bedankt sich bei den drei Männern (einem 22-jährigen Deutsch-Türken aus Garching, einem 30-jährigen aus Laatzen, Niedersachsen sowie einem 33-jährigen aus München), die couragiert eingriffen und damit eine weitere Eskalation der Auseinandersetzung unterbanden und neben Verhinderung weitergehender Verletzungen des Triebfahrzeugführers auch zur Festnahme des 20-Jährigen beitrugen.