11.03.2013, 16:43 Uhr
Alle 37 hätten wegen zu hoher Strahlenbelastung beseitigt werden müssen, erklärte die Augsburger Grünen-Abgeordnete Christine Kamm am Montag auf Facebook. Die Messungen hätten Cäsium-137-Werte von über 10.000 Becquerel je Kilogramm ergeben. Ab 600 Becquerel darf Wildfleisch nicht mehr verwertet werden, wie ein Sprecher des Landesamts für Umwelt (LfU) in Augsburg sagte.
Als eine Hauptquelle der Cäsium-Belastung gilt nach wie vor das Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986. Die Radioaktivitäts-Messwerte bei schwäbischen Wildschweinen seien aber sogar höher als bei früheren Messungen, sagte Kamm. «Die Werte steigen, obwohl die Halbwertszeit von Cäsium bei 30 Jahren liegt.» Die Grünen wollen jetzt mit einer Landtagsanfrage in Erfahrung bringen, ob schwäbische Sauen ein Sonderfall sind und wie viele radioaktiv belastete Tiere in den vergangenen fünf Jahren geschossen wurden.
Der Sprecher des Landesamts sagte dazu, dass Cäsium 137 vor allem im Oberboden des Waldes gemessen werde. In Jahren mit gutem Nahrungsangebot fräßen die Schweine hauptsächlich Eicheln und Bucheckern, in schlechteren Jahren durchwühlten sie den Boden auf der Suche nach Pilzen. «Das kann zu Schwankungen von Jahr zu Jahr führen.»
dpa-infocom / ms