Bild: NGG
18.09.2019

Stiftung: Bayern muss Berufsausbildung attraktiver machen

 In keinem Bundesland gibt es so viele unbesetzte Ausbildungsstellen wie in Bayern

heißt es im Ländermonitor berufliche Bildung, den die Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Abteilung Wirtschaftspädagogik der Universität Göttingen und dem Soziologischen Forschungsinstitut in Göttingen am Mittwoch vorlegte.

In Bayern muss es gelingen, die Ausbildungsnachfrage junger Menschen deutlich zu erhöhen

Berufsbildungs-Expertin der Bertelsmann Stiftung, Claudia Burkard

Die Attraktivität einer Ausbildung soll gesteigert werden

Dazu gehöre es, die Attraktivität einer Berufsausbildung gegenüber dem Studium zu steigern und bislang unvermittelte junge Menschen in den Ausbildungsmarkt zu integrieren. Zwischen 2009 und 2018 habe sich die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen im Freistaat von 4803 auf 16 236 erhöht.

Auch die Bundesagentur für Arbeit sieht das Missverhältnis. Nach vorläufigen Zahlen hatten Ausbildungsbetriebe in ganz Deutschland für das gerade begonnene Ausbildungsjahr 556 000 Lehrstellen angeboten – nur 497 000 junge Leute waren aber auf der Suche.

Bayern ist für die Differenz zu großen Teilen mitverantwortlich. Viele junge Leute warteten lieber eine Weile, wenn eine Stelle im Traumjob nicht gleich zu haben sei, als vorschnell bei einem ungeliebten Beruf zuzugreifen, heißt es von der Bundesagentur.

Häufig finden Lehrstelle und Bewerber nicht zueinander

Nach Angaben der Bertelsmann Stiftung kamen im Jahr 2018 rund 6500 mögliche Ausbildungsverhältnisse nicht zustande, weil so genannte Passungsprobleme im Weg standen – Lehrstelle und Bewerber fanden nicht zueinander. So halten etwa die Betriebe die Bewerber nicht für geeignet oder den Bewerbern gefällt der Betrieb nicht, weil er zu groß, zu klein oder zu weit entfernt ist. «Besonders betroffen sind hier die Verkaufs- und Metallberufe», betonte Claudia Burkard.


dpa-infocom

Zur Übersicht

Auch interessant