Am Samstag, 25. April, 11 Uhr, eröffnet Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, die Dultsaison 2015. Er freut sich schon: „Die Auer Maidult ist ein Münchner Original. Da geht es nicht nur ums Kaufen und Verkaufen, sondern auch um viel Tradition. Allein das Warenangebot ist imposant. Für jeden ist etwas dabei: von antiken Möbeln, Kleidern, Gemälden und Büchern bis hin zu Töpfen und Kartoffelschälern. Ich lade alle herzlich zu einem Bummel ein – die Auer Maidult ist etwas für die ganze Familie.“
Ab 10.45 Uhr stimmt die Blaskapelle Unterbrunn unter Leitung von Edwin Hanel auf den Festakt ein. Die Trachtlerinnen und Trachtler der Münchner Isargau-Trachtenvereine „Raintaler“, „D’Loisachthaler Stamm“ und der „Fockastoana“ zeigen bayerische Volkstänze. Das Tanzensemble „Lazarka“ präsentiert Volkstänze aus verschiedenen Regionen Bulgariens. Die aus Deutschen und Bulgaren bestehende Folkloregruppe gehört wie der Isargau e.V. zum festen Bestandteil des bunten Kulturlebens der bayerischen Landeshauptstadt. Mit einem Blumengruß, den die Marktkaufleute und Schausteller an das Publikum verteilen, endet die Eröffnungsfeierlichkeit.
Während erwachsene Dultgäste zum Einkaufen und Bummeln auf die Dult kommen, zieht es Mädchen und Buben zur Volksfest-Gaudi auf den Schaustellerteil. Gut überschaubar ist hier das Angebot und auch für Kleinkinder geeignet. Sportkarussells, Wurf- und Spielbuden, Flohzirkus und Kasperltheater bieten für Jung und Alt reichlich Vergnügen. Annehmlichkeiten wie Kinderwagenparkplatz, Wickelstation und Ruhebänke tragen zum Wohlfühlen bei. Ermäßigte Preise bei den Schaustellern machen den Familientag am Dienstag, 28. April, für einen Besuch der Auer Dult mit Kindern attraktiv.
Am Sonntag, 26. April veranstaltet der Bezirksausschuss Au-Haidhausen das 10. Münchner Seifenkistlrennen am Gebsattelberg. Das Rennen um den „Großen Preis der Vorstadt Au“ beginnt um 12.30 Uhr und endet gegen 17.30 Uhr.
Auf 22.000 Quadratmetern Dultfläche lässt es sich gemütlich zwischen den rund 300 Standln bummeln und einkaufen: Baumwollsocken und Sonnenhüte, Porzellangeschirr und Küchenutensilien, Hausputzmittel und Hosenträger, Kräuterguatln, Gewürze und vieles mehr.
Das Saatgut fast vergessener Wurzelsorten wie Hafer- oder Zuckerwurzel und die Vielfalt historischer Tomatenpflanzen entdecken Hobbygärtner erstmals auf der Auer Dult: Ein „Naturland“-Gärtner aus Johanniskirchen hält aktuell zur besten Pflanzzeit Gemüseraritäten in Bio-Qualität für den heimischen Garten bereit. Neu im Angebot von Produkten für Tischkultur ist ein Stand mit Porzellan namhafter deutscher Firmen zum Aufstocken des Tafelgeschirrs. Wer frischen Wind in den häuslichen Sanitärbereich bringen will, kann farbenfrohe WC-Sitze, sogar mit integriertem Kindersitz, in großer Auswahl als Novität auf der Maidult erwerben. Neues zu entdecken gibt es auch in den Tandlergassen für all diejenigen, die sich auf die Suche nach Schätzen aus vergangenen Tagen, kostbar oder kitschig, begeben.
Nach ausgiebiger Shopping-Tour empfiehlt sich die reichhaltige Dultgastronomie zur Einkehr. Eine zünftige Brotzeit im Dultbiergarten, frisch ausgebackene Apfelkücherl im Dultcafé oder würziger Steckerlfisch bei der Fischer-Vroni – für jeden Geschmack gibt es das Richtige. Zum ersten Mal auf der Maidult vertreten ist die Bio-Pfannkuchen-Bäckerei „Schlemmermichl“ mit frischem Schmalzgebäck und „Brarens Bio- Bratwürste“ in Geschmacksrichtungen wie „Classic“ – kräftig abgeschmeckt und grob, die „Rote“ – herzhaft mit Dunkelbier-Kick, „Curry“ mit 26 verschiedenen Gewürzen und “Bruschetta“, einer feinen Bratwurst mit italienischem Flair. Wer die ungarische Spezialität „Lángos“ schätzt, darf sich freuen; dieses Hefefladengebäck, herzhaft oder süß, ist bei „Lángos- Spezial“ neu im kulinarischen (Bio-)Angebot.
Eine Fahrt im Kettenflieger Kalb aus dem Jahr 1919 oder im 90 Jahre alten Russenrad macht ebenso gute Laune wie das Rundendrehen mit 1950er- Jahre-Feeling im Autoskooter. Ein Erinnerungsfoto in historischen Kostümen beim Hoffotografen setzt dem Dultbesuch die Krone auf.
Die Auer Dult ist ein Münchner Original mit langer Tradition. 1796 verlieh Kurfürst Karl Theodor der Münchner Vorstadt Au das Recht, zwei Mal im Jahr einen Jahrmarkt abzuhalten. Ab 1799 fanden jeweils im Mai und Oktober rund um die Wallfahrtskirche Mariahilf Dulten statt. Erst mit der Eingemeindung der Au 1854 wurden die Auer Dulten fester Bestandteil des Münchner Volksfestlebens. Die Jakobidult, bereits 1310 in München urkundlich belegt, wurde 1905 auf den Mariahilfplatz verlegt. Damit wurde das Dreigespann, wie wir es heute mit Mai-, Jakobi- und Kirchweihdult kennen, komplett.
Hier gibt’s den Auer Dult – Flyer alspdf-Download