10.04.2013, 13:31 Uhr
«Daran wird sich auch durch die elektronische Speicherung nichts ändern», sagte der Verbandschef der bayerischen Standesbeamten, Klaus Holub, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
Die Umstellung ist Thema der Verbandstagung mit 400 Standesbeamtinnen und -beamten in knapp zwei Wochen in Garmisch-Partenkirchen. Ab Jahresende müssen alle Standesämter in Deutschland ihre Daten elektronisch führen. Noch unterschreiben viele Standesbeamte ihre Urkunden mit der Hand. Die Die vielen Blätter werden spätestens am Jahresende zu Büchern gebunden. In den Rathäusern stehen daher lange Regale mit Geburten-, Heirats- und Sterbebüchern. Künftig wird der Beamte die Urkunden elektronisch signieren. Nur noch die Ausdrucke für die Bürger dürfen weiterhin per Hand unterschrieben werden.
«Wir hoffen alle, dass das System durch die elektronische Beurkundung mindestens genauso bürgerfreundlich sein wird wie bisher», sagte Holub. «Wir erwarten jedoch, dass die Beschaffung von Personenstandsurkunden einfacher wird, wenn der Datenbestand erst einmal aufgebaut ist.» Erst dann würden die Vorzüge der elektronischen Speicherung für die Bürger und die Behörden spürbar.
Der Trend zur standesamtlichen Hochzeit außerhalb des Rathauses nimmt unterdessen zu. «Der Trend nimmt sogar eigene Formen an», sagte Holub. «Wichtig erscheint oft die Selbstinszenierung, nicht immer, aber immer öfter», kritisierte Verbandsvorsitzende. «Man will halt etwas Besonderes, entweder ein besonderes Erlebnis oder eine Show.» Die Teilnehmerzahlen würden zudem immer größer, «vermutlich, weil oft die kirchliche Trauung wegfällt», so Holub.
Festliche Kleidung spiele bei Trauungen mittlerweile eine untergeordnete Rolle. «Bei Paaren mit Migrationshintergrund sieht man allerdings immer noch oft weißes Kleid und dunkler Anzug oder sogar Tracht beziehungsweise Festkleidung des Herkunftslandes», sagt Holub. Und noch eines: «Geküsst wird immer noch, auch bei Lebenspartnerschaften».
dpa-infocom / ie