Durch die Fußball-EM 2024 hat Münchens Wirtschaft fast ein zweites Oktoberfest erlebt. Der Tourismus brachte der Stadt rund 150 Millionen Euro ein. Hunderttausende Besucher strömten zu den sechs Spielen in der Münchner Arena, in die Fan-Zone, in Kneipen und Hotels.
Laut Angaben der Stadt haben bis zum Donnerstag mehr als 650.000 Menschen die Fan-Zone im Olympiapark besucht. Der beste Tag war mit 53.000 Gästen der 5. Juli, an dem das Viertelfinalspiel Deutschland gegen Spanien stattfand. An diesem Tag wurde die Fan-Zone auch auf das Olympiastadion erweitert. Selbst an spielfreien Tagen waren rund 2.000 Menschen in der Fan-Zone, um sich das gebotene Programm anzusehen.
Die Hotelauslastung an den sechs Spieltagen in München lag zwischen 79 und 93 Prozent über dem Durchschnitt. Die touristische Wertschöpfung an diesen Tagen betrug über 150 Millionen Euro, wie das Referat für Bildung und Sport mitteilte. Über 1.150 EM-Volunteers waren in der Arena im Einsatz, dazu 450 in der Stadt.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG transportierte zu jedem Spiel rund 40.000 Fahrgäste zur Arena, etwa 25.000 zur Fan-Zone und bis zu 30.000 Menschen zum Public Viewing im Olympiastadion und wieder zurück. Begleitet wurde die Sportgroßveranstaltung in München von rund 400 Medienvertretern, davon etwa zehn Prozent aus Schottland.
Oberbürgermeister Dieter Reiter zieht eine positive Bilanz: „Es ist vielleicht nicht das Sommermärchen geworden, das sich viele erhofft hatten, aber die Art, wie die deutsche Mannschaft aufgetreten ist, hat weit über den Fußball hinaus eine unglaublich positive Wirkung gehabt. Und was den Turnierverlauf insgesamt betrifft, freue ich mich sagen zu können, dass die Euro 2024 mit den sechs Spielen in München hervorragend gelaufen ist.“
In München fanden neben dem Eröffnungsspiel am 14. Juni 2024 Deutschland gegen Schottland noch drei weitere Partien der Gruppenphase statt:
17. Juni: Rumänien – Ukraine
20. Juni: Slowenien – Niederlande
25. Juni: Dänemark – Serbien
Zudem gab es ein Achtelfinalspiel am 2. Juli Rumänien gegen Niederlande sowie das erste Halbfinale am 9. Juli Spanien gegen Frankreich.
An allen Spieltagen sowie an den Tagen davor, an denen Teams und zahlreiche Fans anreisten, waren bis zu 2.000 Polizeibeamtinnen und -beamte im Einsatz. Sie betreuten die Spiele in der Fußballarena München sowie zahlreiche Begleitveranstaltungen, darunter die Fan-Zone im Olympiapark, Fan-Biergärten, Public Viewings und sogenannte Fan-Walks.
Bis dato wurden im Zusammenhang mit der UEFA EURO 2024 knapp 500 Verstöße angezeigt, überwiegend Ordnungswidrigkeiten. Registrierte Straftaten umfassten u. a. Körperverletzungen, Rauschgiftdelikte und staatsschutzrelevante Verstöße. Der gravierendste Vorfall ereignete sich am 25. Juni vor dem Spiel Dänemark – Serbien, als es zu Auseinandersetzungen mit serbischen Fans in der Innenstadt kam. Dabei wurden neun Polizeibeamte leicht verletzt und zehn Personen festgenommen. Sieben von ihnen erhielten Untersuchungshaftbefehle wegen Landfriedensbruchs.
Im Rahmen des Luftraumschutzkonzepts wurden über 50 Drohnen festgestellt, wovon 14 Piloten angezeigt wurden.
Bei den Ordnungswidrigkeiten handelte es sich u. a. um Verstöße im Zusammenhang mit dem verbotenen Gebrauch von Pyrotechnik und dem Verkauf gefälschter Fanartikel. Pyrotechnik wurde vor, während und nach den Spielen sowohl in der Arena als auch an anderen Orten mit hohem Fanaufkommen gezündet, was zu einer konsequenten Verfolgung dieser Verstöße führte.