02.06.2016

Sperrung der U3 ab Oktober: Aktion Münchner Fahrgäste wehrt sich

Von Oktober an wird die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG für mindestens 22 Wochen, also bis Ende Februar, die U 3 zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz sperren, somit wird der U-Bahnhof Bonner Platz während der Bauarbeiten komplett lahmgelegt. Auf dem 1,5 Kilometer langen Abschnitt aus der Anfangszeit der U-Bahn werden die kompletten Gleise ausgetauscht. Die Sperrung soll am 4. Oktober beginnen.

Als Ersatz sollen Busse eingesetzt werden. Dieses Konzept ist aus Sicht der Fahrgäste nicht hinnehmbar. Dazu Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste:

„Anscheinend haben die Verkehrsunternehmen vollständig verlernt, wie man „unter dem rollenden Rad“ eine Strecke erneuert“, so Andreas Nagel. „Wahrscheinlich sind dabei hauptsächlich Kostenargumente ausschlaggebend. Wir wollen die Störung des Linienverkehrs aber auf ein Mindestmaß beschränkt sehen und einen ordentlichen Ersatzverkehr!“

Zunächst muß geprüft werden, ob die Maßnahme nicht in die warme Jahreszeit verschoben werden kann. Dann können etliche Fahrgäste auf das Radl umsteigen und die unvermeidliche Wartezeit ist leichter erträglich. Wenn wirklich eine Vollsperrung notwendig sein sollte und nicht eine eingleisige Sperrung ausreichend ist, fordern wir einen vernünftigen Ersatzverkehr an der Oberfläche mit der Trambahn. Dazu kann zum Beispiel die Linie 12 vom Scheidplatz bis zur Münchner Freiheit verlängert werden.  Für die dabei notwendigen Fahrzeuge zeigt sich wieder einmal, wie sinnvoll eine strategische Betriebsreserve ist. Weiter wünscht sich der Fahrgastverband eine Verknüpfung der U8 mit der U3, damit auch von Moosach aus eine U-Bahnverbindung in die Innenstadt erhalten bleibt.

„Auch die U-Bahn kommt in die Jahre und muß irgendwann vollständig neu gebaut werden. Wir haben schon immer auf die dabei entstehenden immensen Kosten hingewiesen – und es zeigt sich auch dabei, wie notwendig eine sinnvolle Überlagerung der verschiedenen Verkehrsmittel ist. Der Fahrgast zahlt mit seinem Fahrschein nicht nur für den Transport auf einer Strecke, sondern auch für die Zuverlässigkeit der linienverkehrsmittel“, so Nagel.

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