Jubel bei den Sozialdemokraten: Sie lassen die Union knapp hinter sich und gelten nach dem vorläufigen Ergebnis als Gewinner der Bundestagswahl. Einen dürfte das besonders freuen: SPD-Politiker Olaf Scholz. Er kandidiert gerade um das Amt des neuen Bundeskanzlers. Aufgrund des Wahlsiegs hat er nun zwar viele Parteifreunde im Bundestag – automatisch Kanzler ist er aber trotzdem nicht.
Bis es einen neuen Kanzler geben wird, kann es noch mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Denn neben Scholz könnte auch noch weiterhin Armin Laschet von der CDU das Amt übernehmen.
Jetzt kommt es nämlich darauf an, welche Parteien eine Koalition eingehen und somit die gemeinsame Mehrzeit im Bundestag hätten. Wie lange diese Verhandlungen anhalten, ist nicht abzusehen. Wie Scholz gestern verlauten ließ, möchte er jedoch bis spätestens Weihnachten eine Einigung – auch Laschet möchte so bald wie möglich eine Entscheidung.
Olaf Scholz braucht die Mehrheit im Bundestag, um Kanzler werden zu können. In einigen Interviews hat er klargemacht: Er kann sich vorstellen im „Ampel-Bündnis“ zu regieren. Das bedeutet, dass er mit den Grünen und der FDP eine Koalition eingeht.
Zwar liegt die Union mit 24,1 Prozent knapp hinter der SPD – trotzdem können sie mit Armin Laschet immer noch einen Bundeskanzler stellen. In diesem Fall wäre es eine „Jamaika-Koalition“ – also eine Regierung aus Union, FDP und Grünen.