«Mein Ziel ist, weiter ein ausreichendes geburtshilfliches Angebot in Bayern aufrechtzuerhalten», sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Freitag anlässlich des Internationalen Hebammentags.
Huml holt deshalb Vertreter des Bayerischen Hebammen Landesverbandes, der Landesärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenhausgesellschaft, der
Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände sowie des Landkreis-, des Bezirke-, des Städte- und des Gemeindetages an einen Tisch.
Die Schließung von Krankenhausabteilungen hatte zuletzt für öffentliche Debatten und eine Verunsicherung von Schwangeren gesorgt. «Derzeit kann bei uns jede werdende Mutter in zumutbarer Zeit eine Geburtsklinik erreichen», sagte Huml. «Aber es müssen heute schon die Weichen für die zukünftige Versorgungsstruktur gestellt werden.» Derzeit stehe die Geburtshilfe an 107 zugelassenen Krankenhäusern zur Verfügung. Eine besondere Herausforderung liege darin, ausreichend Personal für Geburtshilfeeinrichtungen zu gewinnen – das gelte für Hebammen, aber zunehmend auch für Belegärzte.
In Bayern sei der Anteil von Beleghebammen und -ärzten in der Geburtshilfe vergleichsweise hoch. Um genaue Daten zur Hebammenversorgung zu bekommen, gab sie eine Studie in Auftrag. Laut Deutschen Hebammenverband betreut eine Hebamme pro Jahr rund 100 Geburten; in Großbritannien und Norwegen seien es nur rund 30. Dem Verband zufolge laufen in deutschen Kreißsälen oft drei bis vier Geburten gleichzeitig – mit nur einer Hebamme.